Vom richtigen Schnapstrinken
Von wegen Komasaufen: Edelbrandsommeliers wollen den Ruf der Schnäpse aufpolieren. Die Bezirksblätter haben Berufsbrenner Dietmar Arndorfer zum Gespräch über Hochprozentiges gebeten.
STRASS IM STRASSERTALE. Alkohol gehört für viele zum Nachtleben dazu. Wie Genuss ohne Reue möglich sein kann, dazu gibt es viele mehr oder weniger nachhamenswerte Ratschläge. Für den Edelbrandsommelier Dietmar Arndorfer steht außer Frage: Es liegt an der Menge.
Keine verzogene Münder
"Schnaps ist ein Genussmittel, das hat sich in vielen Köpfen noch nicht durchgesetzt", bedauert er und erinnert an das Stamperl, das mit verzogener Miene hinuntergekippt wird. Früher habe dieses Bild noch gepasst, als Schnapsbrennen Obstverwertung war. Heute wird vermehrt veredelt. Damit fehlt auch die Schärfe und dem Genuss steht nichts im Wege.
"Bei Edeldestillaten geht es zu 50 Prozent auch ums Riechen. Die gehören verzögert und langsam genossen." Arndorfer empfiehlt maximal zwei Stamperl pro Abend: "Vor dem Essen eines als Aperitiv, dann kann gerne Wein getrunken werden und vielleicht nachher noch ein Stamperl."
Genießen können ist eine Frage des Alters
Den Menschen den Genussfaktor von Hochprozentigem näher bringen, sieht der Berufsbrenner auch als Teil seines Berufes. "Wir Edelbrandsommeliere vermitteln auch den richtigen Genuss und die richtige Menge."
Was er gemerkt hat: "Der Trend geht generell in die Richtung, den Genuss von Alkohol wieder mehr zu schätzen. Auch bei jüngeren Menschen." Allerdings findet der 33-Jährige, dass das Bedürfnis überhaupt genießen zu wollen, erst im Alter zwischen 25 und 30 Jahren einsetzt.
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