Amstettner Katholische Frauenbewegung stärkt Frauen in Honduras mit Fairtrade-Kaffee

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Die Stärkung der Rolle der Frauen in der Gesellschaft von Honduras ist das Ziel einer neuartigen Kooperation, die die Katholische Frauenbewegung (kfb) der Diözese St. Pölten im Amstettner „Weltladen“ präsentiert hat: Die neue Kaffeesorte "Adelante", die vom EZA Fairen Handel in Österreich vertrieben und von der Frauenbewegung beworben wird, wird von einer Fraueninitiative in dem mittelamerikanischen Staat angebaut und trägt dort zu einer Umgestaltung familiärer Strukturen bei. "Weil's gerecht ist, mischen wir uns ein" - so das Jahresmotto der kfb, das in diesem Fall besonders zutrifft.

"Wir wollen Frauen fördern und ermächtigen, auch im Süden", erklärte die kfb-Vorsitzende Anna Rosenberger aus Oed. Erhältlich ist der „Adelante“-Kaffee in den acht Weltläden auf dem Gebiet der Diözese St. Pölten: Amstetten, Horn, Krems, Scheibbs, St. Pölten, Tulln, Waidhofen/Ybbs, Zwettl.

Der Kaffeeanbau ist in Honduras traditionell in Männerhand: Alle entscheidenden Arbeitsschritte werden von Männern gemacht, die auch das Geld bekommen und darüber entscheiden, während für Frauen meist nur die schlecht bezahlte Aufgabe der Kaffeeselektion übrigbleibt. Die Arbeitsteilung schlägt sich auch im Familienalltag nieder: "Viele Männer kaufen sogar die Kleidung der Frauen - und zwar nach ihrem eigenen Geschmack", schilderte die Kaffeebäuerin Cruz Dolores Benitez Espinoza. Frauen hätten zudem keinen Zugang zu leitenden Positionen im Kaffeeanbau.

Die von der kfb unterstützte honduranische Frauenkooperative "Aprolma" in der Hochlandkaffee-Provinz Marcala, die Benitez Espinoza mitgegründet hat, durchbricht dieses Muster. Vor einem Jahr gegründet, besitzt sie mittlerweile mehrere Kleinparzellen, die von Frauen und ihren Familien - auch von Männern, nun aber auf "gleicher Augenhöhe" - bebaut werden. Spannungen habe es in der Anfangszeit durchaus gegeben und mehrere Ehemänner hätten ihre Frauen deshalb verlassen, was Benitez Espinoza mit "besser alleine als in schlechter Begleitung" kommentierte. Zahlreiche andere Ehemänner hätten die Initiative allerdings gutgeheißen und selbst von einstigen Kritikern komme bereits viel an Wertschätzung.

Als Besonderheit setzt man bei "Aprolma" auf Bio-Kaffeeanbau, zumal sich dieser auch bei der Kaffeerost-Plage 2012 oder bei Dürren sehr gut bewährt hat. Die derzeit 69 teilnehmenden Frauen bekommen neben technische Schulungen auch Fortbildungen zum Thema Frauen- und Menschenrechte. Um an Absatzmärkte zu gelangen, ist man allerdings auf Partner angewiesen: Spezielle öffentliche Unterstützungen gibt es keine, zudem sind die Kaffeeproduzenten rund um den Äquator - die fast alle Kleinbauern sind - hohen Preisschwankungen ausgesetzt und von Zwischenhändlern abhängig. Die Fraueninitiative setzt aus diesen Gründen große Hoffnungen auf die Zusammenarbeit mit "EZA Fairer Handel" und der Katholischen Frauenbewegung.

In die Kaffeesorte "Adelante" (spanisch für: "vorwärts") werden zwei Drittel der Aprolma-Bohnen mit einem Drittel von Bohnen aus der "Gumutindo Coffee Cooperative Enterprise" aus Uganda gemischt. Auch hier handelt es sich um eine Sozialinitiative, der 17 Basiskooperationen mit rund 9.700 Kleinbauern - knapp ein Fünftel davon Frauen - im Osten Ugandas angehören. Geröstet und verpackt wird die Mischung in der Traditionsrösterei Schreyögg im Südtiroler Ort Partschins, deren Röster laut Angaben von Andrea Schlehuber von EZA Fairer Handel "hohe Bohnenqualität" bestätigen. Das Endprodukt wird zum Großteil exportiert.

Das Anliegen der Unterstützung benachteiligter Frauen verfolge die kfb schon seit ihren Anfängen vor fast 70 Jahren. Durchaus wolle die Katholische Frauenbewegung mit ihrer neuen Kooperation auch das Verständnis für den Fairen Handel stärken. "Solidarisch leben bedeutet, Fairtrade zu leben, und der Kaffee ist ein Symbolprodukt dafür", so die kfb.

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