Amstettner Kunst im Abseits

AMSTETTEN. (HPK) Dreißig Jahre lang war sie eine fixe Größe vor der Johann-Pölz-Halle: die Brunnenskulptur "Mann und Frau ruhend" des freischaffenden Bildhauers und Künstlers Albrecht Fürthner, der bis vor einigen Jahren in der Gemeinde Aschbach-Markt gelebt und gearbeitet hat.
Doch aufgrund der Neu- und Umgestaltung des Vorplatzes des 1982 eröffneten Kultur- und Sportzentrums wurde der Springbrunnen mit seiner abstrakten Bronze-Figur entfernt. "Die Steuerzahler können froh sein, dass es den Brunnen nicht mehr gibt", meint Johann Kropfreiter. "Denn in die Instandhaltung ist jedes Jahr eine Menge Geld hineingeflossen", so der Geschäftsführer der Amstettner Veranstaltungsbetriebe weiter. Und aufgrund der dadurch geänderten optischen Situation ist sich Bürgermeisterin Ursula Puchebner sicher: "Die Skulptur hätte hier nicht wirklich mehr ihren Platz gefunden!"

"Wurde nicht informiert!"
Seitens des international anerkannten Bildhauers, der heute in der Nähe von Graz lebt, ist Verbitterung zu spüren: "Ich bin überhaupt nicht darüber informiert worden und hab von Bekannten nach Monaten erfahren, dass die Skulptur entfernt wurde."
Albrecht Fürthner hat einige "Sachen" in Amstetten gemacht, aber: "Es war immer mit Neid und mit Feindschaft verbunden", so der 63-Jährige, der aufgrund von "Querschlägen" mit seiner alten Heimat eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte. Er verweist unter anderem auf ein großes Keramikrelief im Ärztecenter aus dem Jahre 1977, das zugemauert wurde.

Neuer Standort gesucht
Von den Stadtverantwortlichen sind für eine Neuaufstellung des 2,7 Meter mal 3,6 Meter großen Objektes bereits einige Standorte ins Auge gefasst worden, die sich aber aufgrund der Nichtverfügbarkeit der Örtlichkeit zerschlagen haben. "Es gibt derzeit Überlegungen, die Skulptur in einem Kreisverkehr zu integrieren, allerdings wird dies nicht vor dem Frühjahr 2016 sein", so der letzte Stand laut Bürgermeisterin Ursula Puchebner.

Große Holzfigur "gut getarnt"
Noch eine weitere Arbeit des vielseitigen Kunstschaffenden, dessen Werke auf der ganzen Welt zu finden sind, führt in Amstetten ein Schattendasein. Die "Große ruhende Figur" aus Edinam-Mahagoni, die Albrecht Fürthner mit seiner Mutter Margarete Fürthner für das alte Hallenbad 1974 geschaffen hat, steht heute "gut getarnt" hinter den Kassenkabinen in der Eishalle.
Auch eine Möglichkeit, Kunst auf Eis zu legen ...

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