Strompreisfalle
Amstettner sagen Strompreisanstieg Kampf an

- Der Energiewirtschaftsexperte der Stadtwerke Amstetten A. Halbmayr informiert über den Status quo in Sachen Strompreis.
- Foto: Foto: Stadtwerke Amstetten/M. Permoser
- hochgeladen von Johann Schiefer
Energiegemeinschaften und enge Zusammenarbeit der Gemeinde mit den Stadtwerken sollen Lösung für Strompreisdesaster liefern.
BEZIRK. Die EVN hat die Gaspreise mit 1. September erhöht. Da heißt es für die Amstettner erst mal durchschnaufen und den Braten schlucken. Gibt es billigere Anbieter und somit einen Ausweg aus der Strommisere? So sieht die Situation im Bezirk aus.
Energie soll geteilt werden
Die „Energiegemeinschaft Region Amstetten“ ist ein Projekt der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Amstetten und des GDA. Regionaler und erneuerbarer Strom soll heimisch erzeugt und verbraucht werden. "Es ist aktuell so: Wir sammeln Interessensbekundungen und unser Ziel ist es, so viele Privatpersonen und Gemeinden wie möglich zur Teilnahme zu gewinnen", betont Philipp Peham von der GDA. Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich etwa 500 Privatpersonen und 20 Gemeinden beworben. Bis Oktober ist die Bewerbung noch offen. "Es wird geschaut, wer produziert, wer verkauft und dann wird der Preis berechnet", erklärt Peham.
Gespräche laufen
"Wir sind in engem Kontakt mit den Stadtwerken und evaluieren ständig, wo was geht", beruhigt Amstettens Vizebürgermeister Dominik Hörlezeder.
Stromsparmöglichkeiten bei der öffentlichen Beleuchtung wurden überprüft. "Es gab Überlegungen, Teile der Beleuchtung des öffentlichen Bereiches abzuschalten und nur jede zweite Straße zu beleuchten", erläutert der Politiker. Allerdings sei das wegen der veralteten Technik nicht machbar. "Ich glaube, keiner weiß aktuell, wie sich die Situation geopolitisch entwickelt. Energie sparen werden wir müssen", ergänzt der grüne Vizebürgermeister.
So sehen es die Stadtwerke
"Unserer Einschätzung nach könnten viele Anbieter noch in diesem Jahr oder im ersten Halbjahr 2023 ihre Strompreise erhöhen. Aufgrund des stark steigenden Einkaufspreises werden auch die Stadtwerke Amstetten den Bestandskunden-Arbeitspreis nach oben anpassen müssen", informiert der Energiewirtschaftsexperte der Stadtwerke Amstetten Andreas Halbmayr. Kein Kunde muss sich vor Nachzahlungen fürchten. "Im Bedarfsfall sieht §82 ELWOG eine Ratenzahlung vor. Um dies im Vorfeld zu vermeiden, erhöhen wir bei den Jahresabrechnungen auch den Teilzahlungsbetrag. Zusätzlich können die Kunden auch die Teilzahlungsbeträge anpassen lassen", betont Halbmayr. Direkte Vergleiche von Strompreisanbietern machen wenig Sinn.
"E-Control ist in Österreich die für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft zuständige Regulierungsbehörde. Bei der Abfrage des Tarifkalkulators der E-Control handelt es sich lediglich um eine Momentaufnahme, daher kann man nie mit Sicherheit behaupten, der günstigste Anbieter zu sein. Die lokale Stromerzeugung in unserem Ybbskraftwerk unterstützt uns dabei, einen partnerschaftlichen Stromtarif für unsere Kunden anbieten zu können, da wir nicht primär gewinnorientiert, sondern dem Gemeinwohl zuträglich wirtschaften", so der Energieexperte.



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