Amstettner wehrt sich gegen Missbrauchsvorwürfe

Opfervertreterin Ulrike Koller | Foto: Probst
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Misshandlungen und sexuelle Übergriffe: 40-Jähriger bestreitet Vorwürfe. Prozess vertagt.

BEZIRK AMSTETTEN. Vier Jahre lang soll ein 40-Jähriger aus dem Bezirk Amstetten drei Kinder seiner Lebensgefährtin misshandelt haben, bei einer Tochter sei es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen, lautete ein Teil der Anklage des St. Pöltner Staatsanwalts Karl Wurzer.

Im Internet kennengelernt

In seinem Eingangsplädoyer schilderte Wurzer dramatische Details aus dem Leben der drei Kinder, deren Mutter der Beschuldigte im Internet kennengelernt hatte. Mit einem vierten Kind schwanger, zog sie bei ihm ein. In der Folge hatte das Paar dann auch zwei gemeinsame Kinder, um deren Obsorge der 40-Jährige nach der Trennung des Paares kämpft und in den Anschuldigungen daher einen Racheakt der Frau vermutet, um ihm das Obsorgerecht streitig machen zu können.

Was die Kinder erzählen

Den Aussagen der Kinder zufolge handelt es sich strafrechtlich um sexuellen – auch schweren – Missbrauch von Unmündigen, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses, Nötigung, fortgesetzte Gewaltausübung und Freiheitsentziehung während des Tatzeitraumes von 2012 bis 2016.

Widersprüche in den Aussagen

Dabei sei eine Tochter unter anderem mit zahllosen Grapschereien, aber auch mit einer dem Beischlaf gleichzusetzenden Handlung Opfer des 40-Jährigen gewesen, der ihr auch gedroht haben soll, sie zusammenzuschlagen, wenn sie jemandem davon erzähle.
Ab seinem elften Lebensjahr soll ein Sohn der Frau Faustschläge und Tritte eingesteckt haben, eine 15-Jährige habe der Beschuldigte in einer Wäschekammer eingesperrt. Teilweise Widersprüche in den Aussagen der Kinder führte Wurzer auf den bereits länger zurückliegenden Tatzeitraum zurück.

Folgen der Ereignisse

Opfervertreterin Ulrike Koller forderte für die Kinder eine Entschädigung in Höhe von insgesamt rund 9.000 Euro. „Den Kindern ist es schlecht gegangen“, fasste sie zusammen. Als Folgen der sexuellen Übergriffe nannte Koller Flashbacks, Beziehungsprobleme, Angst vor Männern sowie depressive Phasen bei der Tochter. Der Sohn habe massive Probleme mit autoritären vorgesetzten Lehrherren, die er therapeutisch behandeln lassen möchte. Der Angeklagte wies bereits zu Beginn des Prozesses alle Anschuldigungen zurück.

Anschuldigung zurückgewiesen

Sein Verteidiger betonte: „Er ist kein gewalttätiger Mensch!“ Er habe weder zugeschlagen noch getreten, und von sexuellen Übergriffen sei schon gar keine Rede. Darüber hinaus habe es eine Wäschekammer zum fraglichen Zeitpunkt noch gar nicht gegeben.
Die Kinder seiner Frau seien aus zerrütteten Verhältnissen und schon verängstigt zu dem neuen Partner ihrer Mutter gekommen, wobei zwei frühere Partner der Frau mit ähnlichen Vorwürfen ihrerseits konfrontiert worden seien.
Nach mehreren Stunden wurde der Prozess zur Einvernahme weiterer Zeugen auf Mitte Jänner vertagt.

Opfervertreterin Ulrike Koller | Foto: Probst
Staatsanwalt Karl Wurzer | Foto: Probst

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