"Bin ein sozialer Mensch"
Amstettnerin versteckt Häftling in Wohnung
„Es war ein Fehler“ – Wegen Begünstigung eines Strafgefangenen und Diebstahls landete eine 33-Jährige aus dem Bezirk Amstetten in St. Pölten vor Gericht.
BEZIRK AMSTETTEN. (ip) Zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Karl Fischer bekannte sich die arbeitslose, bislang unbescholtene Frau nur teilweise schuldig. Den Diebstahl betreffend kommt es zu einer weiteren Verhandlung, zumal weder die beiden mitangeklagten Männer, noch eine Zeugin vor Gericht erschienen waren und die Frau von dem Diebstahl einer Trinkgeldbox in einem Geschäft nichts mitbekommen haben will.
Häftling versteckt: "Ja, das war falsch, aber ich bin ein sozialer Mensch"
„Es war ein Fehler“, meinte sie hingegen zum Vorwurf der Begünstigung. Als ihr Freund Mitte November 2020 an ihrer Tür läutete, ließ sie ihn freimütig herein. Sie wusste, dass der Mann aus der Haft geflohen war und gesucht wurde. Sie habe seit September eine Beziehung mit ihm und traf ihn zunächst zwei bis dreimal pro Woche während seines Freiganges. Als die Polizei nachfragte, ob sie den Mann kenne, bejahte sie, bestritt jedoch, dass er sich in ihrer Wohnung aufhalte.
"Ja, das war falsch, aber ich bin ein sozialer Mensch", beteuerte sie gegenüber Richter Slawomir Wiaderek, der Milde walten ließ. Hätte es sich nämlich um den Lebensgefährten der Beschuldigten gehandelt, wäre ihr Handeln nicht strafbar gewesen. Mit der Bewährungsstrafe von drei Monaten war auch Staatsanwalt Fischer einverstanden. Die Frau hat noch drei Tage Bedenkzeit, zumal sie ohne Verteidiger erschienen war.
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