Halbjahres-Bilanz
Arbeiterkammer holt über 2 Millionen Euro für die Amstettner
Die Arbeiterkammer Amstetten zieht die Halbjahres-Bilanz und erreicht 2.067.014 Euro für die Mitglieder.
BEZIRK AMSTETTEN. Eine Dienstnehmerin aus dem Bezirk Amstetten war mehr als zwei Jahre für einen Gastrobetrieb tätig.
Während dieser Zeit war der Betrieb zeitweise komplett geschlossen oder befand er sich aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder in Kurzarbeit.
Einseitiger Urlaub
"Nach ihrer Kündigung musste die Mostviertlerin feststellen, dass ohne Urlaubsvereinbarung vonseiten des Unternehmers Urlaubstage eingetragen worden waren. Laut Gesetz ist Urlaub jedoch zu vereinbaren und darf nicht einseitig festgelegt werden", berichtet Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Robert Schuster.
Die Dienstnehmerin wandte sich deshalb an die AK Amstetten. Nach Überprüfung ihrer Ansprüche intervenierte die AK Niederösterreich beim Unternehmen, um diese einzufordern. "Das hatte Erfolg. Der Beherbergungsbetrieb überwies der Dienstnehmerin die Urlaubsersatzleistung plus zugehörige Sonderzahlungen in Höhe von mehr als 1.500 Euro brutto", sagt Robert Schuster über den erfolgreichen Abschluss des Falles.
Unterstützung in 4.350 Fällen
Für die Mitarbeiter der AK Bezirksstelle Amstetten begann das neue Jahr wie das alte geendet hatte: im Zeichen der Corona-Krise. "Mehr als 11.000 Menschen haben im ersten Halbjahr 2022 mit uns Kontakt aufgenommen", erzählt Bezirksstellenleiter Robert Schuster. "Dabei ging es manchmal lediglich um rasche Auskünfte", fügt er hinzu. In 4.350 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Experten in konkreten Problemfällen.
"Gerade die aktuelle Krise macht einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind", zieht Schuster Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Amstetten im ersten Halbjahr rund 2,1 Millionen Euro für die Arbeitnehmer der Region gesichert.
Probleme in Niederösterreich
50.000 Arbeitnehmer haben allein im ersten Halbjahr die Hilfe der AK Niederösterreich wegen Probleme am Arbeitsplatz gesucht. "Wir haben 20,3 Millionen Euro an Nachzahlungen für die Betroffenen erreicht", zieht Kammerrat Helmut Novak Bilanz. Unklare Lohnabrechnungen, Chefs, die auf einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses drängen, nicht eingehaltene Wiedereinstellungszusagen, ungerechtfertigte Entlassungen waren die Probleme des ersten Halbjahres. Auffällig waren diesmal zahlreiche Probleme beim Thema Urlaub.
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