Die Invasion der "Körperfresser"
Der Buchsbaumzünsler, eine Falterart aus Ostasien, richtet massive Schäden im Ybbstal an.
Von Menschen unbemerkt nisten sie sich ein. Mit der Frühlingssonne erwachen sie, vom Hunger getrieben zum Leben und beginnen ihre "Opfer" von innen heraus aufzufressen.
Ybbstaler "Mini-Monster"
Die nachtaktiven Falter wurden in den letzten drei Jahren wiederholt in der Lichtfalle des Falter-Experten Franz Lichtenberger in Zell gefangen.
"Der Falter selbst lebt nur wenige Tage und ist meist nicht auf dem Buchs zu finden, sondern sitzt auf anderen Pflanzen. Die Eiablage erfolgt aber in den Buchs. Dort überwintern die Buchsbaumzünsler-Raupen und beginnen ab Mitte März zu fressen", erklärt Entomologe Franz Lichtenberger aus Waidhofen.
Kahlfraß des Buchses
Der Falter hat sich mittlerweile in Mitteleuropa weit ausgebreitet und tritt vermehrt jetzt auch im Ybbstal auf.
"Bei einem Spaziergang durch den Städtischen Friedhof Waidhofens sind jetzt schon massive Schäden zu beobachten. Aber auch die Buchsbestände in den Ybbstaler Gärten weisen vielerorts schon größeren Befall auf", so Lichtenberger. Die etwa vier Zentimeter großen Raupen sind sehr gut getarnt und daher kaum sichtbar. Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen ausschließlich an Buchs und bringen so ganze Sträucher zum Absterben. Rigoroses entfernen oder verbrennen des Buchses ist aber nicht überall wünschenswert. "Fallen mit Lockstoffen zeigen den Befall des Buchsbaumzünslers an", erklärt Angelika Schneckenleitner vom Lagerhaus Waidhofen. "Für die Bekämpfung der Raupen gibt es Spritzmittel auf biologischer Basis, die sehr gut wirken, aber auch stärkere Mittel", so der Rat der Garten-Expertin zur Gegenwehr.
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