"Gsacklt und gschneitzt"
Die Trachten der Musikvereine im Bezirk
Im Vorfeld der Blasmusik Challenge 2024 beleuchten die Bezirksblätter heute die Vereinstrachten unserer Musiker. Die meisten unserer Blasmusikkapellen treten einheitlich in Vereinstracht auf, einige davon sind sogar mit alten Traditionen oder Bedeutungen verwoben.
BEZIRK.
"Die Tracht des Musikverein Sonntagberg ist in Dunkelgrün gehalten mit einer roten Weste und weißem Hemd, in diesen Farben wurde sie erstmals in den 1970ern so angekauft. In den 1990ern wurde die bisher schwarze Stoffhose durch eine echte Lederhose von der Firma Preßl abgelöst und vor zirka zehn Jahren wurde die alte Tracht ausgemustert und durch eine neue in den gleichen bzw. sehr ähnlichen Farben angeschafft. Unsere Trachten und Dirndl beziehen wir aktuell von der Firma Koller",
so Kapellmeister Christian Kriegl.
Historische Hammerherrentracht in Blau
Die Tracht des MV Ulmerfeld ist der, für die Eisenstraße typischen, Hammerherrentracht angepasst, da sich Amstetten am Ende der Eisenstraße befindet.
"Wir haben unsere Uniform in der jetzigen Form seit dem Vereinsjubiläum 2004. Das blau der Uniform ist an die bayrischen Rauten im Vereinswappen angelehnt. Die bayrischen Rauten gehen auf das Bistum von Freising zurück. Kaiser Otto hat 995 Länderrein an das bayrische Bistum Freising abgegeben. Die bayrischen Rauten die damals in das Wappen gekommen sind, sind bis heute erhalten. Unser Schneider ist die Firma Hohensinn",
erzählt Obmann Markus Pajones.
"Paradiesvögel" mit Alleinstellungsmerkmal
Der Musikverein Kollmitzberg wurde 1989 gegründet. Mit der Gründung gab es noch keine Tracht für die MusikerInnen und die ersten offiziellen Auftritte erfolgten mit schwarzer Hose und weißem Hemd.
"1992 hat der Musikverein seine erste Tracht mit einer violetten Jacke und einem rosa Gilet erhalten. Aufgrund der Neugründung des Musikverein Kollmitzberg hatte man hier auch die Möglichkeit, die Farbauswahl frei und unbefangen zu treffen.
Denn mit dieser Farbauswahl hat man zwar sicherlich eine unübliche Wahl getroffen, aber auch ein Alleinstellungsmerkmal gesetzt. Die Tracht wurde dann 2004 mit einem neuen Gilet in blau und Knickerbockerhosen für die MusikerInnen erneuert bzw. erweitert.
Nach dieser langen Zeit von 20 Jahren und mehr hat sich die Tracht abgenützt und der Musikverein Kollmitzberg hat sich 2022 für eine Neuanschaffung entschieden. Dabei hat der Musikverein Kollmitzberg darauf geachtet, den neuen Look geheim zu halten und kann nur so viel versprechen, dass alles neu sein wird",
berichtet Obmann Martin Asanger.
Die Neugierde in der Bevölkerung ist schon groß und um für die nötige und gebührende Spannung zu sorgen, hat sich der Musikverein Kollmitzberg natürlich was Besonderes einfallen lassen. Das heurige Frühlingskonzert des Musikvereins Kollmitzberg steht dieses Jahr unter einem ganz besonderen Stern.
Am 23. März um 19:30 Uhr wird in der Sporthalle in Ardagger nicht nur ein abwechslungsreiches Programm unter der Leitung von Kapellmeister Christian Huber und seiner Stellvertretung Anika Ebner und Roland Aiglinger geteilt, sondern auch erstmals stolz die neue Tracht präsentiert. Durch diesen besonderen Abend führt der Moderator Konrad Gindl.
Die besondere lila Tracht des Musikvereins Biberbach
Die Idee einer Tracht anstelle der Uniform entstand aus dem Wunsch, sich von anderen Musikkapellen abzuheben. Zahlreiche umliegende Vereine hatten in den 1970er-Jahren bereits ihre eigene Tracht, was auch den Biberbacher Musikern gefiel. Gemeinsam mit dem Niederösterreichischen Heimatwerk entstand so eine Tracht, die nicht nur passend, sondern auch unverwechselbar war. Das markante Violett, das die Tracht bis heute prägt, ist so gestaltet worden.
"Die erste Präsentation der neuen Tracht erfolgte am 19. Oktober 1975 im Rahmen einer feierlichen Dankveranstaltung. Die positive Resonanz der Biberbacher Bevölkerung war überwältigend, was sich besonders beim Bunten Nachmittag mit rund 800 begeisterten Gästen zeigte.
Fast 20 Jahre später, am 7. Januar 1995, erhielt die Tracht eine Modernisierung. Die violette Weste und die weißen Stutzen ersetzten die früheren beige-farbenen Westen und grünen Stutzen. Diese Änderungen, zusammen mit dem beige gemusterten Binder und dem schwarzen Hut mit violett-braunem Kordelband, verliehen der Tracht einen zeitgemäßen Touch",
führt Obmann-Stv. Mathias Weis aus.
Nicht nur die Tracht, sondern auch die Festlichkeiten des Musikvereins spiegeln das Violett wider. Das Sommerfest "Fete en violette" und der traditionelle Musikball als "Fete en violette Ball-Edition" zeigen, dass das Violett nicht nur auf der Kleidung, sondern auch in der Veranstaltungskultur des Vereins fest verankert ist. Zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins wurde sogar ein violetter Birnencider von drei Musikanten kreiert, mit dem klingenden Slogan "Cider geil".
Das könnte Dich auch interessieren
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.