Mit Schlüsseltrick BMW ergaunert
ST: GEORGEN/YBBSFELDE. Nach seiner Haftentlassung im Juni 2010 soll ein 43-jähriger Tscheche nach Österreich gekommen sein und sich mit einem Schlüsselduplikat zu einem Autohändler in St. Georgen am Ybbsfeld begeben haben. Gemeinsam mit einem noch unbekannten Komplizen habe er einen BMW im Wert von 64.900 Euro besichtigt.
Während einer der beiden Tschechen den Verkäufer in ein Gespräch verwickelte, tauschte der andere die Schlüssel aus und überreichte dem Verkäufer das wertlose Duplikat. Am selben Abend brach das Duo in das Gelände ein und stahl das Luxusgefährt, um es nach Tschechien zu bringen, so die Anklage der St. Pöltner Staatsanwältin Kathrin Bauer.
Mit der gleichen Masche erbeuteten Einbrecher im September 2010 einen Porsche im Wert von 175.900 Euro in Graz, wobei der 43-Jährige als Beitragstäter seine Komplizen zum Tatort chauffiert haben soll.
„Nicht schuldig!“, erklärte der Angeklagte. Freunde von ihm könnten bezeugen, dass er zum fraglichen Zeitpunkt in Tschechien gewesen sei. „Ich habe viele schlaflose Nächte verbracht, ich glaube aber trotzdem an Gerechtigkeit“, plädierte der 43-Jährige für einen Freispruch.
Nicht nur seine vier einschlägigen Vorstrafen, vor allem die Aussage des Verkäufers aus St. Georgen am Ybbsfeld, der den großgewachsenen Mann eindeutig identifizierte, sprächen für die Täterschaft, begründete Richterin Doris Wais-Pfeffer, die von organisierter Kriminalität ausging, den Schuldspruch des Schöffensenats. Gegen das Urteil von drei Jahren Haft legte der Tscheche umgehend Nichtigkeit und Berufung ein. Es ist daher nicht rechtskräftig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.