Wilde Schätze
Spitzwegerich, der Held der Wanderer
Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata), der zu den Wegerichgewächsen gehört, ist ein vielseitiges Wildkraut. Er hat seine Hochsaison zwischen Mai und August. In diesem Zeitraum findet man ihn überall auf Wiesen, Äckern und an Wegrändern.
Der Held der Wanderer
Gut bekannt ist er bei Wanderern, da seine Blätter, wenn man sie zerquetscht, gut gegen Insektenstiche helfen.
Schon von unseren Großeltern wurde die vielseitige Pflanze genutzt, da sie antibakteriell, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend und wundheilungsfördernd wirkt. Das Wildkraut wurde gegen Insektenstiche, Halsschmerzen, Husten und verschiedenste Entzündungen angewendet. Vielleicht kennen manche den Spitzwegerich noch jemand unter einem seiner vielen anderen Namen: Lungenblattl, Wundwegerich oder auch Heilwegerich wurde er gern genannt.
Alles verwendbar
Wenn man sich den Spitzwegerich etwas genauer ansieht, erkennt man winzig kleine weiße Blüten, die im Kranz an der eiförmigen Ähre blühen. Die Besonderheit: Die Spitzwegerichblüten blühen von unten nach oben. Immer eine Reihe nach der anderen.
In Zeiten, in denen Lebensmittel Mangelware waren, wurde auch gerne Salat aus Spitzwegerichblättern gemacht. Verwenden kann man vom Spitzwegerich alles.
Von Oktober bis April kann man zum Beispiel die Wurzeln mit anderem Gemüse mischen. Zwischen April und Juni verwendet man am besten die frischen kleinen Blätter als Salat oder mischt auch diese unter Gemüse.
Auch die Blütenknospen sind lecker und man kann sie in Essig einlegen und auf diese Weise eine Art Kapern herstellen. Die Früchte des Spitzwegerichs kann man von August bis Oktober sammeln und mit ihnen wieder Gemüsegerichte verfeinern. Sie schmecken leicht nussig und geben dem Gericht eine tolle Note. Die Blätter kann man trocknen und als Tee verwenden oder man stellt Spitzwegerichsirup für die Hustensaison her. Auch in Salben kommt der Spitzwegerich wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung vor. Dafür wird er aber nicht wild gesammelt, sondern kultiviert.
Übrigens: Der Spitzwegerich war Arzneipflanze des Jahres 2014.
Bitte sammeln sie keine Wildpflanzen, die sie nicht kennen und bei denen sie sich nicht zu 100% sicher sind. Die in diesem Artikel vorgeschlagenen Anwendungen ersetzen keinen Arztbesuch und erfordern fundiertes Wissen über die jeweilige Pflanze.
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