Unsere Ybbs ertrinkt in Plastik: Knapp 3.000 Liter Müll auf 2.000 Flussmeter

BEZIRK. Ob in den Geschäften oder auf den Wochen- und Bauernmärkten, der Einkauf wird in Amstetten in der Regel im Sackerl aus Plastik nach Hause getragen. Doch es gibt auch Läden, in denen man bewusst auf Alternativen setzt.

Alternativen und Folgen

Am besten seien selbst mitgebrachte Einkaufstaschen aus Stoff oder Einkaufskörbe, meint etwa Maria Irauschek im Weltladen in Amstetten, es sei einfach umweltfreundlicher.
Ein guter Rat, denn im Schnitt benutzt ein jeder von uns 198 Plastiksackerl pro Jahr, mit teilweise erschreckenden Ergebnissen für die Umwelt, auch direkt bei uns im Bezirk. Plastik ist eine "Riesenbelastung", erklärt Leopold Hochpöchler vom Verein "Rettet die Ybbsäsche".
Plastiksackerl, aber auch achtlos weggeworfene PET-Flaschen, Planen aus der Landwirtschaft und anderer ungesicherter Plastikmüll schwimmen in der Ybbs, erzählt er. Teilweise noch als Ganzes, aber vor allem in winzige Stücke zerkleinert. Eine Gefahr für Tiere und Menschen.

Plastik in unserem Essen

Die kleinen Plastikpartikel werden von Fischen gefressen und gelangen so über die Nahrungskette in den menschlichen Körper. Größere Teile werden beispielsweise von Enten für Nahrung gehalten und aufgefressen. Auf sie wartet schließlich oftmals ein qualvoller Hungertod mit einem vollen Bauch aus Plastikstücken.

So viel Plastik schwimmt in der Ybbs

Im Ybbsabschnitt Stiefelmühle (Länge 2.000 Meter) zog man bei der Säuberungsaktion 2014 diese Mengen an Plastik aus dem Fluss: 14 Säcke (zu jeweils 100 Liter) mit Folien aus der Landwirtschaft, 3 Säcke mit PET-Flaschen, 2 Säcke voll mit Altplastik, 1 Sack mit Lebensmittelverpackungen. Mit anderem Abfall wie Altmetall oder Styropor waren es insgesamt 27,5 Säcke. Das sind 2.750 Liter, was in etwa 20 Badewannenfüllungen entspricht.