Verwahrloste Tiere gefunden
Zirkustiere auf unbewohntem Waidhofner Bauernhof auf engstem Raum eingepfercht
WAIDHOFEN/YBBS. (AK) In völliger Dunkelheit eingesperrt mussten die Tiere auf einem verwahrlosten Bauernhof in Waidhofen/Ybbs ausharren. Ein anonymer Anruf rief Tierschützer auf den Plan.Diese konnten die Tiere schließlich befreien.
„Das ist das Schlimmste, was ich in den neun Jahren als Obfrau des Tierschutzvereins bislang gesehen habe“, zeigt sich Maria Kuttner vom Tierschutzverein Ybbstal erschüttert angesichts des Bildes, das sich den Tieraktivisten auf dem unbewohnten Waidhofner Bauernhof bot.
Völlig verwahrlost und verdreckt
Drei Ponys, acht Ziegen, drei Hunde, neun Katzen, zwei Hasen, ein Hahn und ein Hängebauchschwein waren dort ohne Tageslicht auf engstem Raume zusammengepfercht untergebracht. Bis auf sieben Katzen waren alle Tiere eingesperrt.
„Die Tiere waren völlig verwahrlost und verdreckt“, so Kuttner, „die Pferdeboxen waren mit Heu und Mist zubetoniert, die Fenster waren abgedunkelt.“ Da es auf dem Anwesen keinen Strom gibt, befanden sich die Tiere die ganze Zeit über in absoluter Dunkelheit. Während ein Pony fast zur Gänze verpilzt vorgefunden wurde, stand das andere mit dem Kopf beinahe an der Decke an, so hoch türmte sich der eigene Dreck unter ihm auf.
Auch die Ziegen, die sich ebenso wie zwei Hunde 24 Stunden am Tag in Boxen eingepfercht befanden, standen zu einem dreiviertel Meter im Mist. Ein Boxer war gemeinsam mit zwei Katzen in einer Kammer ohne Fenster eingesperrt. Das Hängebauchschwein hat man angesichts des ganzen Drecks überhaupt erst zwei Tage später gefunden.
Die Besitzerin, die in Steyr gemeldet ist, habe, so Kuttner, angegeben, dass es sich bei den Tieren um Zirkustiere handle, die sie über den Winter über versorge. Die Tierschützerin vermutet aber, dass die Tiere schon länger auf dem Hof waren. „Die Dame glaubt nicht, dass sie irgendetwas Schlimmes gemacht hat. Sie gibt an, dass sie die Tiere gut betreut und gefüttert hat“, so Kuttner und räumt ein, dass die Tiere zumindest nicht hungern haben müssen. Die Haltung sei jedoch in keinster Weise artgerecht gewesen. Was Maria Kuttner wundert ist, dass die Nachbarn nichts mitbekommen haben.
Neues Heim für verwahrloste Tiere
Die Behörden wurden eingeschaltet und die Tiere beschlagnahmt. Nach einer ersten tierärztlichen Betreuung konnte für den Großteil der Tiere bereits ein neues Heim gefunden werden. Lediglich die zwei Ziegen, die sich derzeit auf einem Reiterhof befinden, suchen noch einen Platz. Die Besitzerin wurde wegen Tierquälerei angezeigt.
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