Welpen aus dem Kofferraum: Osteuropäische "Züchter" verkaufen Hunde auf Amstettner Parkplätzen
Osteuropäische Welpen werden im Bezirk verkauft. Wer die ersten Torturen übersteht, leidet trotzdem weiter.
Sie werden in Osteuropa gezüchtet, hausen in den ersten vier bis fünf Wochen unter katastrophalen Bedingungen, werden dann ihren Müttern entrissen und über die Grenze nach Österreich gebracht.
Wer die Torturen der ersten Lebenstage überlebt, wird hier, oft auf Parkplätzen aus dem Kofferraum heraus, verkauft. Doch für viele dieser Hunde ist das Leid damit nicht vorbei.
Auf keinen Fall kaufen
"Solange es Käufer gibt, wird produziert", sagt Christine Hausleitner vom Tierschutzverein Region Amstetten. Gerade im Internet, bei günstig angebotenen Hunden, müsse man aufpassen, so die Tierschützerin.
Bei solchen Käufen sollte unbedingt darauf bestanden werden, beim Treffen mit den Verkäufern die Mutter der Tiere zu sehen. Wird dies verweigert, sind die Verkäufer oft von osteuropäischen Zuchtfarmen.
Verhaltensstörung bei Hunden
Die Tiere leiden oft ein Leben lang an psychischen Störungen, da sie so früh ihrer Mutter weggenommen werden, so die Hundeverhaltenstrainerin Martina Grasser. Verhaltensstörungen, kein Selbstbewusstsein, Unselbstständigkeit und ständige Reizüberflutung seien die Regel.
Gerade die ersten Wochen seien eine enorm wichtige Phase, in der die Welpen vieles von ihrer Mutter lernen. Bis zu zwölf Wochen sollten sie unbedingt bei ihr bleiben, meint Grasser. Aufgrund der unhygienischen Bedingungen in den Zuchtfabriken leiden die Tiere zudem unter Krankheiten wie Parvovirose, einer hochansteckenden Infektionskrankheit, haben Milben oder Staupe.
Auch Besitzer leiden
Auch die Besitzer würden unter diesem Verhalten leiden, gibt die Hundeverhaltenstrainerin zusätzlich zu bedenken, und fügt hinzu, dass die Kosten für die Therapie und die ärztliche Behandlung schnell auch die Ersparnis bei der Anschaffung auffressen würde.
Mütter als Zuchtmaschinen
Die Hundemütter selbst sind aber wohl die größten Leidtragenden. Sie werden so oft wie möglich gedeckt, und sind sie nicht mehr gebährfähig, werden sie erschlagen oder einfach irgendwo aus dem Auto geworfen.
"Das sind keine Züchter, das sind Vermehrer", so Christine Hausleitner.
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