Der große ÖAMTC-Winterreifentest 2013

- Für Wechseln der Winterreifen ist es selten zu früh, meist aber zu spät.
- Foto: Franz Neumayr
- hochgeladen von Cornelia Grobner
Wer neue Reifen braucht, hat die Qual der Wahl. Orientierungshilfe ist der Winterreifentest des ÖAMTC.
Wie jedes Jahr hat der Automobilclub auch heuer wieder aktuelle Winterreifen auf Herz und Nieren getestet. 17 Modelle der Dimension 185/60 R15 T und 15 Reifen der Dimension 225/45 R17 H wurden einer umfassenden und unabhängigen Prüfung unterzogen.
11 von 32: sehr empfehlenswert
Insgesamt schnitten elf der 32 getesteten Produkte mit "sehr empfehlenswert" ab, 16 wurden mit "empfehlenswert" beurteilt, ein Modell war "bedingt empfehlenswert", vier Reifen liegen mit "nicht empfehlenswert" am unteren Ende der Skala. Das Fahrverhalten bei Nässe ist meist Grund für schlechte Wertungen.
Preis nicht alleiniges Kriterium
"Wie auch bei anderen sicherheitsrelevanten Produkten sollte der Preis nicht das alleinige Kriterium für eine Kaufentscheidung sein", hält ÖAMTC-Reifenexperte Fritz Eppel fest. "In beiden getesteten Dimensionen finden sich Reifen aus verschiedenen Preiskategorien unter den 'sehr empfehlenswerten' oder zumindest 'empfehlenswerten' Modellen“.
Die Ergebnisse im Überblick
• 185/60 R15 T – Kleinwagendimension ist gewachsen:
Bisher war die Dimension 185/60 R14 als sportlichere Reifengröße für Kleinwagen bestimmt. Mittlerweile ist der Felgendurchmesser um einen Zoll auf 185/60 R15 gewachsen. "Das liegt primär daran, dass auch die Kleinwagen selbst wachsen. Ein aktueller Polo ist beispielsweise größer als ein Golf I oder II", so der ÖAMTC-Experte.
Das hat zwei Vorteile: Einerseits besteht mehr Platz für die Bremsen, andererseits reduziert sich durch den größeren Durchmesser bei ansonsten gleicher Bauweise der Rollwiderstand des Reifens. Das hat vor allem positive Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch.
Zusammenfassung der Ergebnisse: Sieben der 17 in dieser Dimension getesteten Reifen wurden mit "sehr empfehlenswert" beurteilt. "Am besten schneidet der Continental ContiWinterContact TS850 ab, der sich hauchdünn vor seinen Konkurrenten durchsetzen konnte. Aber auch alle anderen "sehr empfehlenswerten" Modelle weisen praktisch keine Schwächen auf.
Mit "nicht empfehlenswert" beurteilt sind in der Dimension 185/60 R15 T der Kormoran Snowpro b2 und der Marangoni 4 Winter E+.
Der Nexen Eurowin 600 ist hingegen "bedingt empfehlenswert", laut Hersteller aber nur noch in Restbeständen vorhanden und wird durch den Nexen Winguard Snow G abgelöst.
• 225/45 R17 H – breite Winterreifen heute oft schon serienmäßig
Die Dimension 225/45 R17 H wurde als Beispiel für etwas breitere und etwas sportlichere Winterreifen ausgewählt. "Auch im Winter gehören breite Pneus heute schon häufig zur Pkw-Serienausstattung. Prinzipiell spricht auch nichts dagegen – breite Reifen haben sowohl auf trockener, als auch auf nasser Fahrbahn tendenziell Vorteile gegenüber schmäleren Modellen. Auch auf festgefahrener Schneefahrbahn kann es – je nach Verhältnissen – besser sein, wenn man mit breiten Reifen unterwegs ist", erklärt der ÖAMTC-Experte.
Aber: Die Aquaplaning-Gefahr kann mit breiteren Reifen höher sein. Außerdem sollte man unbedingt darauf achten, dass auch bei Verwendung von Breitreifen noch Schneeketten montiert werden können.
Zusammenfassung der Ergebnisse: Bei den 17-Zolllern erreichten vier der 15 getesteten Modelle ein "sehr empfehlenswert", auch hier sicherte sich der Continental ContiWinterContact TS850 den Spitzenplatz.
Neun Winterreifen schnitten mit "empfehlenswert" ab, zwei (Interstate Winter IWT-2 und Sailun Ice Blazer WSL2) kamen über ein "nicht empfehlenswert" nicht hinaus.
Die Ergebnisse im Detail:
Testbericht: ÖAMTC-Winterreifentest
Download: Der große ÖAMTC Winterreifentest 2013
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.