Beißreflex bei der SPÖ

Talk im NÖ-Landesmuseum – Emil Schabl, VPNÖ Gerhard Karner, CR Oswald Hicker | Foto: Wolfgang Mayer
  • Talk im NÖ-Landesmuseum – Emil Schabl, VPNÖ Gerhard Karner, CR Oswald Hicker
  • Foto: Wolfgang Mayer
  • hochgeladen von Oswald Hicker

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Karner, Sie haben als Gast den ehemaligen SP-Landesrat Emil Schabl mitgebracht. Das ist ein illustres Gespann. Warum?

KARNER: „Ich habe den Ruf, dass ich beim Wort SPÖ einen Beißreflex bekomme. Das ist nicht so. Mir war es wichtig zu zeigen, dass es parteiübergreifende Zusammenarbeit gibt.“

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Schabl, Sie sind ja nicht mehr SPÖ-Mitglied...

SCHABL: „Ich bin auf Antrag des Landesvorsitzenden Leitner ausgeschlossen worden.“

BEZIRKSBLÄTTER: Wie kam es dazu, dass ein ehemaliger Landesrat und 2. Landtagspräsident aus der Partei ausgeschlossen wird?

SCHABL: „Da müssen Sie den Vorsitzenden fragen. Ich war 30 Jahre Bürgermeister in Hirtenberg. Danach ist etwas nicht rund gelaufen. Freunde aus der Partei haben mich gebeten, etwas zu tun, dass die Hirtenberger nicht zu anderen Parteien abtriften. Ich hab dann mit meiner Liste kandidiert. Nicht für mich, sondern für meine Heimatgemeinde.“

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Schabl, wie lange waren Sie Parteimitglied der SPÖ?

SCHABL: „30 Jahre.“

BEZIRKSBLÄTTER: Dass Sie hier sitzen ist ein grobes Foul. Sind sie beleidigt?

SCHABL: „Warum soll ich als Politiker hier nicht eine Diskussion führen? Das gehört zur politischen Kultur. Ich habe nicht zu den Zimperlichen gehört und habe im Gegenzug viel Schmalz abbekommen. Aber im Grunde ist es um die Sache gegangen.“

BEZIRKSBLÄTTER: Ein Knabenchor war das zwischen Karner und Schabl nie, da sind die Hackeln tief geflogen. Warum ist es mit Schabl trotzdem gegangen und mit Herrn Leitner nicht?

KARNER: „Wir hatten viele harte Auseinandersetzungen, etwa über das Rettungswesen. Das war auch mit allen Vorgängern von Herrn Leitner so. In wichtigen Punkten, wo es um das Land und die Bevölkerung gegangen ist, hat es aber immer einen Konsens gegeben. Und diesen Weg hat die Parteispitze um Herrn Leitner verlassen.“

BEZIRKSBLÄTTER: Ich habe mir zuletzt die Mühe gemacht „Landesfeind Leitner“ zu googeln. Da bin ich auf 1130 Ergebnisse gestoßen. Hinter 741 dieser Meldungen steht der Name Karner. Ist es notwendig, das so zuzuspitzen?

KARNER: „Es geht mir darum, den Stil des Herrn Leitner aufzuzeigen. Leitner hat von Beginn an nur Streit gesucht. Er hat das Land schlecht gemacht, und nun werden von ihm bewusst Unwahrheiten verbreitet. Und viele SPÖ-Mitglieder können bei diesem Kurs nicht mehr mit.“

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Karner, wir wissen jetzt, wogegen Sie sind, aber nicht, wofür Gerhard Karner steht. Was sind Ihre Sachthemen?

KARNER: „Die Sorge um den Arbeitsplatz beschäftigt die Bevölkerung. Da haben wir viel geschafft. Wir haben seit 14 Monaten einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen und Rekordbeschäftigung, weil wir aktive Betriebsansiedelungspolitik in Niederösterreich machen.“

BEZIRKSBLÄTTER: Arbeitsplätze sind ja sonst eher ein SP-Thema. Warum kann das die ÖVP so gut besetzen?

SCHABL: „Man kann einen Betrieb nicht sozialdemokratisch oder christlich sozial führen, sondern nur gut oder schlecht. Ich bin durch meinen Beruf viel in Europa unterwegs. Ich glaube, dass es in Niederösterreich klare Strukturen gibt: Wo will ich wirtschaftlich hin? Das war früher ein Thema der Sozialdemokratie. Hier hat sich die Kompetenz zum Landeshauptmann verlagert. Er hat gesagt, es soll in die Richtung Forschung, Entwicklung, Medizintechnik, Soziales, Kultur gehen.“

BEZIRKSBLÄTTER: Das sagt ein Roter über einen Schwarzen. Bekommen Sie da Geld dafür?

SCHABL: „Das hab ich nicht notwendig. Ich habe den Vergleich in Europa und denke, dass Niederösterreich wirtschaftspolitisch gut aufgestellt ist.“

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Karner, in Niederösterreich funktionieren diese Themen, die ÖVP liegt auf 50 bis 53 Prozent. Auf Bundesebene bei 25 bis 27 Prozent. Haben Sie einen Tipp für Ihren Landsmann Michael Spindelegger?

KARNER: „Michael Spindelegger hat die Partei in einer schwierigen Situation übernommen. Er ist ein solider Arbeiter, hat noch viel Arbeit vor sich. Ich bin niemand, der ihm über die Medien etwas ausrichtet.“

BEZIRKSBLÄTTER: Sie waren drei Jahre lang Sekretär von Ex-Innenminister Ernst Strasser. Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Video gesehen haben, in dem ihn Journalisten bloßgestellt haben?

KARNER: „Mich hat´s geschaudert und gekränkt.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige
Foto: Special Energy Service
3

Special Energy Service
Rabatt auf Photovoltaik-Materialien in Mauthausen

Als lokaler Partner für Photovoltaik-Lösungen bietet Special Energy Service aus Mauthausen einen umfassenden Service aus einer Hand. Jetzt Anfrage stellen und 5 Prozent sparen! MAUTHAUSEN. Von der Beantragung der Anlagenbewilligung (Zählpunktantrag) über den Verkauf und die Installation bis hin zum Netzanschluss der Photovoltaikanlage sowie der Inbetriebnahme, der Abwicklung von Fördermitteln und der Erstellung des Prüfprotokolls – das Team von Special Energy Service und seine erfahrenen...

8 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.