Extrem: Mit Helm "abgetaucht"

Markus Helm hat seinen Köper voll im Griff und kann somit unvorstellbare Höchstleistungen abrufen. | Foto: Thomas Wurzer
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  • Markus Helm hat seinen Köper voll im Griff und kann somit unvorstellbare Höchstleistungen abrufen.
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Warum konntest du deiner Meinung nach die meisten Stimmen bei der Sportlerwahl sammeln. Worauf führst du diesen Erfolg zurück?
MARKUS HELM: Ich denke, dass sehr viele Freunde und Bekannte für mich gestimmt haben. Diese sehen mit welcher großer Leidenschaft ich meinen Sport ausübe, es ist einfach mein Leben. An dieser Stelle möchte ich nochmals ein herzliches Dankeschön sagen. Außerdem ist Freitauchen eine extreme Sportart, bei der die Grenzen des machbaren ausgelotet werden und die nun noch viel interessanter werden wird.

Inwiefern interessanter? Was ist dafür geplant?
Es wird derzeit von den beiden Dachorganisationen CMAS und AIDA extrem viel gearbeitet, um den Sport für Medien besser sichtbar zu machen. Sprich es werden neue Technologien mit den unterschiedlichsten Kamerasperspektiven entwickelt, um die Tauchgänge in die Tiefe live übertragen zu können. Der erste Schritt dazu wurde im Vorjahr bei der CMAS-WM gemacht, wo es erstmals einen Livestream auch aus 100 Meter Tiefe via Internet gab. Das ist ein sehr großer Schritt nach für den Sport

Was macht für dich den Reiz am Tauchen aus?
Es ist auf alle Fälle ein gewisser Kick, wenn du in die Tiefe fällst, plötzlich wird es finster und der Körper sowie die Lunge werden zusammengedrückt. Eine der größten Herausforderung ist es in solch einer Situation ruhig zu bleiben. Diese Verhältnisse vereinbart mit einer Art der tiefen Entspannung ist einzigartig in der Sportwelt und eines der extremsten Gefühle meines Lebens.

Wie bereitet man sich auf solch extreme Tauchgänge vor?
Der gesamte Tauchvorgang muss zu einem Ritual werden und somit eine gewisse Automatik zu entwickeln. Wenn ich in den Tauchmodus wechsle, bedeutet es für mich meinen Körper abzuschalten. Durch gewisse Atemtechniken zwinge ich meinen Körper in diese Tiefenentspannung zu gehen.

Das Tauch in tiefen Gewässern ist bei uns ja etwas schwierig. Gibt es da auch ein Trockentraining für dich?
Ja ganz genau. Ich gehe dafür gerne am Berg Mountainbiken und halte dabei gleichzeitig die Luft an. Damit trainiere meine Oberschenkel mit dem hohen Laktat. Aber auch beim Schwimmen halte ich gleichzeitig die Luft an und auch ins Fitnessstudio gehe ich . Außerdem visualisiere ich hunderte Male den Tauchgang, damit jede einzelne Bewegung dann auch perfekt sitzt.

Dein persönlicher Rekord ist die Luft für unglaubliche sieben Minuten und fünf Sekunden anzuhalten. Wie schafft man das?
Durch jahrelange Erfahrung und verbessern meiner Schwimmtechnik habe ich meinen Sauerstoffverbraucht minimiert. Mittels systematischem Abschalten meiner Körperteile kann ich alle meine Muskeln entspannen. Bei meinem Ritual stelle ich mir einen Sicherungskasten vor, bei dem jeder Schalter ein Körperteil darstellt. Und dann wird ein Schalter nach dem anderen gedanklich umgelegt. Durch das Vorstellen des "Klacks" spüre ich im nächsten Moment diesen Körperteil nicht mehr So fällt auch mein Puls von anfangs rund 110 auf 30 ab.

Deine persönliche Bestmarke beim Tiefentauchen steht bei 96 Metern. Wie schwierig ist es jetzt noch die magische 100 Meter-Marke zu knacken?
Es ist nur eine Frage von Zeit und Geld. Ich weiß das ich das schaffen kann. Mein größtes Problem ist der Druckausgleich, sprich die Tiefe überhaupt zu erreichen. Anfangs muss man sich erst an die Gegebenheiten anpassen. Man braucht also sehr viele Tauchgänge um sich langsam Meter um Meter steigern zu können. Aus finanziellen Gründen muss ich dann aber leider oft die Heimreise antreten, wenn ich gerade in Höchstform bin.

Wie schwierig ist trotz deiner tollen Erfolge die Finanzierung deines Sports?
Es ist alles andere als einfach, denn die perfekten Destinationen sind halt nun mal nicht vor Ort sondern zum Beispiel in Ägypten, Philippinen oder Honduras. Das ist aber auch mit entsprechend hohen Kosten verbunden. Somit bin ich auch auf der Suche nach Sponsoren, die mich unterstützen, sodass ich meinen Sport und mein Potenzial bestmöglich ausschöpfen kann. Meine mediale Präsenz konnte ich im Vorjahr enorm steigern, sodass ich möglichen Sponsoren auch viele Gegenleistungen bieten kann.

Was sind nun deine nächsten Ziele?
Im April folgen wieder die Österreichischen Meisterschaften im Pool, bei denen ich wieder um den Sieg mitmischen möchte. Anschließend folgt im Mai ein toller internationaler Wettkampf in Honduras, bei dem die besten Athleten der Welt am Start sein werden. Danach kommen auch die österreichischen Tieftauchmeisterschaften. Auch dieses Jahr will ich wieder an der Tieftauchweltmeisterschaft im Oktober teilnehmen. Mein Ziel ist eine Top-5-Platzierung. Mein größer Traum wäre es einmal Weltmeister zu werden oder einen Weltrekord zu machen, doch dafür ist noch sehr viel an Unterstützung und harte Arbeit nötig. Ich bin fest davon überzeugt, dass alles im Leben möglich ist, wenn man nur fest daran glaubt und hart dafür arbeitet. Das klingt jetzt sicher für viele naiv aber man muss sich seine Ziele ja hoch setzen. (lacht)

Markus Helm hat seinen Köper voll im Griff und kann somit unvorstellbare Höchstleistungen abrufen. | Foto: Thomas Wurzer
In den Tiefen des Meeres fühlt sich Markus Helm so richtig wohl. | Foto: Jakob Galbavi

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