Bildungscampus Mostviertel
12 Millionen für die Pflege im Mostviertel
Der Bildungscampus beim Klinikum Mauer fusioniert drei Schulen zu einem Bildungszentrum und stellt 264 Plätze für Auszubildende zur Verfügung. Prämien von 420 Euro und Stipendien des AMS sollen die Schulung für Pfleger und Pflegerinnen attraktiver machen.
MOSTVIERTEL. "Es suchen alle Institutionen zur Zeit Pflegekräfte. Wir merken in allen Bereichen, dass viele Angestellte der Pflege den Rücken gekehrt haben. Das macht die Situation noch prekärer", klärt Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer auf. Bis 2030 werden in NÖ 9.500 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht.Rechtzeitig reagiert
"Jeder fünfte Schulabgänger müsste in Niederösterreich einen Pflegeberuf ergreifen, um den Bedarf für die nächsten zehn Jahre zu decken", verweist Hinterholzer auf die derartige Situation. "Wir haben aber schon im Ausbildungsjahr 20/21 reagiert, sodass sich Leute in der Pflege engagieren", beruhigt Susanne Gröschel von der Niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur.
"Es gibt 12 Schulstandorte in ganz Niederösterreich und die Bewerberzahl liegt bei 240. Im Schuljahr 20/21 waren es rund 80. Gesamt sind 960 Ausbildungsplätze in 2022 geplant", erzählt Gröschel weiter.
Attraktive Prämien
Den Pflegeberuf in Angriff zu nehmen, lohnt sich. Es gibt Prämien von 420 Euro für Pflegeassistenten und Pflegefachassistenten. "Es ist eine Erhöhung auf 600 Euro vorgesehen", erwähnt Gabriela Polanezky von der Gesundheit Mostviertel GmbH.
"Dazu kommt ein Arbeitslosengeld von mindestens 32,6 Euro pro Tag. Dieses kann bis zu drei Jahre gewährt werden. Ein Bildungszuschuss von vier Euro pro Tag ist möglich", teilt uns AMS Geschäftsstellenleiter Harald Vetter mit. "Da kommt man auf etwa 1.400 Euro netto und man kann sich eine Umschulung leisten. Der Pflegerjob ist ein Job für Umsteiger", fügt Vetter hinzu.
"Es gibt keine Altersgrenze." (Gabriela Polanezky)
"Leute, die früher keine Ausbildung haben machen können, haben nun mit dieser Finanzierung die Möglichkeit" erklärt uns Polanezky.
Luxusproblem Jobauswahl
"Der Arbeitslosenmarkt ist ein Arbeitnehmermarkt geworden. Es gibt mit Stand Ende April 1.400 registrierte Arbeitslose, 500 in Schulung befindliche und dem gegenüber stehen 1850 offene Stellen. Man kann sich die Jobs aussuchen", weiß Vetter. "Pfleger haben vermehrt die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten. Wir decken damit alle Altersstufen ab. Es ist die Babyboomergeneration, die wir schrittweise ersetzen müssen", meint Polanezky.
Die Ausbildung
Im Bildungzentrum Mauer kann man sich ab September zum Pflegeassistenten oder Pflegefachassistenten ausbilden lassen. Eine Sonderausbildung in der psychiatrischen Gesundheit- und Krankenpflege gibt es auch. Anmeldungen sind bis Mitte September möglich.
Mehr Informationen zu den möglichen Ausbildungen bekommen Sie hier.
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