"Beißer" erwartete Urteil
Betrug, Suchtgift, Körperverletzung und Diebstahl: Ungar musste abermals vor Gericht.
BEZIRK AMSTETTEN. Bereits 2015 wurde ein Ungar am Landesgericht St. Pölten verurteilt, nachdem er im Zuge einer blutigen Auseinandersetzung einen Kontrahenten unter anderem so heftig in die Unterlippe biss, dass dieser eine dauerhafte Verunstaltung davontrug.
Schlägereien in Amstetten
Auch im Oktober 2017 soll sich der 27-Jährige im Zuge einer Schlägerei nicht nur seiner Fäuste, sondern auch seiner Zähne bedient haben. Für die Verletzungen des Opfers unter anderem durch Faustschläge ins Gesicht machte der Beschuldigte allerdings seinen Bruder verantwortlich. Gemeinsam mit seinem 29-jährigen rumänischen Freund und einem 37-jährigen Bulgaren musste sich der Ungar nun abermals den Vorwürfen von Staatsanwalt Leopold Bien stellen, wobei zunächst eine Schlägerei in und vor einem Lokal in Amstetten Ende April 2017 zur Sprache kam.
Zeugen blieben fern
Während sich der Bulgare in diesem Zusammenhang nur als Opfer fühlt und 1.000 Euro Schmerzensgeld von den beiden Mitangeklagten forderte, wichen deren Schilderungen massiv von den Erklärungen des 37-Jährigen ab. Mehrere Zeugen waren dem Prozess unentschuldigt ferngeblieben. Über sie verhängte der Richter Ordnungsstrafen in Höhe von je 350 Euro und eine neuerliche Ladung zur Fortsetzung der Verhandlung im August.
Bien lastete dem 27-Jährigen darüber hinaus auch einen Betrugsversuch in einem Schuhgeschäft an. Demnach habe er gemeinsam mit seiner Ehefrau ein teureres Paar Schuhe in eine Schachtel für wesentlich günstigere gelegt und versucht, billig davonzukommen.
Betrug im Schuhgeschäft
„Sie können sich nicht einmal Schuhe um 70 Euro kaufen, ohne strafrechtlich in Erscheinung zu treten und das mit Ihren Vorstrafen“, meinte der Richter und erinnerte den Ungar an Verurteilungen wegen Suchtgift, Körperverletzung und Diebstahl, wobei der Staatsanwalt den Widerruf von bedingten Strafen im Ausmaß von insgesamt elf Monaten fordert.
Autoscheibe eingeschlagen
Auch der Rumäne musste sich nicht nur für die Körperverletzung im April 2017 verantworten. So soll er auch seiner Freundin ein Handy entrissen und dabei eine Sehne verletzt haben. Nicht zuletzt kam ein Security-Mitarbeiter zum Handkuss, dem der 29-Jährige mit einer Flasche die Seitenscheibe seines Audis eingeschlagen und oberhalb des Türgriffs eine Delle zugefügt habe. Der Rumäne meinte dazu, dass er die Flasche eigentlich dem Fahrzeug seiner Freundin nachgeworfen habe, da sie mit einem anderen Mann davonfuhr.
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