Eine Nacht in Venedig
Auf das Tempo kommt es an
BADEN. Für Thomas Smolej ist EINE NACHT IN VENEDIG von Johann Strauss seine zweite Operetteninszenierung. Denn eigentlich inszeniert er Muscials und Schauspiel- und Comedystücke.
Sein Operettendebut als Regisseur hatte der 38jährige 2019 mit einer modern inszenierten DIE ROSE VON STAMBUL von Leo Fall (ebenfalls in Baden), die gleich für den österreichischen Musiktheaterpreis 2021 in der Gattung Operette nominiert wurde!
Kräftig gestrafft und komprimiert
Wie bei DIE ROSE VON STAMBUL hat Smolej auch bei EINE NACHT IN VENEDIG zuerst einmal kräftig gestrafft und komprimiert. Gemeinsam mit dem musikalischen Leiter, Michael Zehetner und Thomas Kahry wurde das Wesentliche aus dem Werk herausgeschält und eine 90 Minuten-Fassung erstellt.
„Mir ist wichtig, dass der Abend Tempo hat, dass das Publikum in die Geschichte hineingezogen wird und nicht durch langatmige Wiederholungen gelangweilt ist.“
Auch seine Inszenierung von EINE NACHT IN VENEDIG ist im Hier und Jetzt angesiedelt. So ist zum Beispiel der Herzog von Urbino bei Smolej ein tougher Unternehmer und der berühmte Maskenball von Venedig eine schicke Mottoparty mit fantasievollen Kostümen (Alexia Redl), die aus einem frechen Mix von historischen und modernen Teilen bestehen. Das Bühnenbild selbst ist reduziert – mit harlekinartigen Anspielungen - und soll nicht von der Handlung ablenken.
Choreografie der neuen Ballettchefin
Die Choreografie der neuen Ballettchefin Anna Vita reiht sich in dieses Konzept ein. „Wir verzichten auf die typischen Balletteinlagen, die traditionell als Intermezzi fungieren und integrieren den Tanz und die Bewegungen in die Handlung“, erzählt Vita.
Smolej möchte mit zeitgemäßen Berührungspunkten ein junges Publikum ansprechen, das vielleicht noch nie eine Operette gesehen hat. „Es herrscht ja mancherorts die Meinung, Operette sei verstaubt. Ich will das Gegenteil beweisen.“ Jedoch möchte er, und das ist ihm wichtig, trotz moderner Versatzstücke auch traditionelle Operettenbesucher*innen gewinnen. „Ich glaube, in erster Linie muss eine Inszenierung in sich stimmig und handwerklich gut gemacht sein, dann ist es egal, ob sie moderne oder historische Ansätze hat. Dann wird sie angenommen.“
Gefallen wird EINE NACHT IN VENEDIG schon allein „wegen der herrlichen Musik von Johann Strauss“ schwärmt Smolej. „Seine Melodien sind so eingängig, so großartig universell, dass sie auch heute noch in der modernen Musik gecovert werden.“ Und Michael Zehetner fügt hinzu: „Im berühmten ‚Gondellied‘ hört man schön deutlich die Wogen und Wellen in der Lagunenstadt heraus...“
Termine, Tickets
Premiere in der Sommerarena am 8. Juli 2021 um 19 Uhr
Einführungsgespräch am 4. Juli um 10.30 Uhr in der Sommerarena
Tickets: www.buehnebaden.at
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