Duette-Duelle im Arnulf Rainer-Museum
"Dieses Zischen, wenn zwei Gehirne sich an einem Platz mischen..."

- Kunstvermittler Hermann Weissenbacher, Künstler Franz Graf und Adrian Kowanz vor Bildern von Franz Graf. Franz Graf portraitierte die österreichischen Künstlerinnen, Michaela Math und Irene Andessner.
Aus den NÖ Landessammlungen. - Foto: Stockmann
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BADEN. Ein "Kraftakt" sei das Zustandekommen der neuen Ausstellung im Arnulf Rainer-Museum gewesen, betonte Direktorin Eva Engelberger bei der Eröffnung von "Duette-Duelle". Und sie dankte dafür Kuratorin Alexandra Schantl und dem ganzen Museums-Team. Zu sehen sind bis 8. Oktober Arbeiten von Arnulf Rainer, seine Gemeinschaftsarbeiten mit Dieter Roth und Günter Brus sowie großformatige Gemeinschaftsarbeiten von Brigitte Kowanz und Franz Graf. Alles durchwegs Arbeiten, in denen Künstler und Künstlerinnen sich in Duetten oder/und Duellen miteinander auseinandersetzen.
Bürgermeister Stefan Szirucsek: "Ich lade Sie ein, die Ausstellung immer wieder zu besuchen. Die Werke sind inspirierend, aber man reibt sich auch daran. So soll es sein."
Kuratorin Alexandra Schantl wünschte den Gästen in Anlehnung an das Motto:
"Ich hoffe, Sie erleben das Zischen, wenn sich zwei Gehirne an einem Platz mischen."
Landtagsabgeordneter Christoph Kainz verwies auf die Duette und Duelle des Alltags, die sich in der Kunst widerspiegeln. Bei der Aufstellung zum Gruppenfoto vor einem Gemeinschaftswerk von Arnulf Rainer und Günter Brus herrschte kurz Unklarheit über die richtige Position. "Da haben wir sie ja schon, die Duelle", scherzte Kainz.
Zur Ausstellungseröffnung kamen unter anderen auch Vizebürgermeisterin Helga Krismer sowie aus der Ortspolitik Michael Capek und Gertraud Auinger-Oberzaucher, der Künstler Franz Graf und der Sohn der 2022 verstorbenen Brigitte Kowanz, Adrian Kowanz sowie Austrian Guide und Rainer-Fan Christine Triebnig-Löffler, Frauenzimmer-Obfrau Beate Jorda und Fotografin Doris Mitterer. Kunstvermittler Hermann Weissenbacher gab interessante Einblicke in einige besondere Werke. Nach dem Kunstgenuss folgte der Weingenuss. Bernhard Ceidl schenkte aus.
Zur Ausstellung
DUETTE DUELLE, die neue Ausstellung des Arnulf Rainer Museums in Baden, beleuchtet verschiedene Facetten des künstlerischen Dialoges und kollaborativer Schaffensprozesse – ein Thema, das ungeachtet von Arnulf Rainers Selbststilisierung als manischer Einzelgänger für sein Schaffen von großer Relevanz ist. Veranschaulicht wird das etwa durch seine bekannten Werkserien der „Face Farces“ und „Body Poses“ sowie Gemeinschaftsarbeiten mit Dieter Roth und Günter Brus. Eine Idee,
die bereits mehreren Ausstellungen des Hauses zugrunde lag, nämlich Rainers Werk anderen künstlerischen Positionen gegenüberzustellen, wird in der aktuellen Schau aufgegriffen und „transponiert“: Dem Motiv DUETTE DUELLE folgend sind großformatige Gemeinschaftsarbeiten von Brigitte Kowanz und Franz Graf aus den frühen 1980er-Jahren in den Marmorbädern des ehemaligen Frauenbades zu sehen.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Werke Arnulf Rainers aus den Beständen der Landessammlungen Niederösterreich (die unter anderem auf eine großzügige Schenkung des Künstlers zurückgehen), ergänzt um Leihgaben von Privatsammlungen, der Galerie Sommer und des Künstlers Franz Graf. Kuratiert wurde die Schau von Alexandra Schantl.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.