Auswirkungen der Klimakrise (mit Video)
Baden hat Konzept für gesundes Mikroklima
BADEN. In der Stadt sind die Folgen der Klimakrise besonders stark zu spüren. Bei einer Exkursion zu städtischen Grünräumen abseits der Parkanlagen präsentierte Vizebürgermeistern Helga Krismer (Grüne) die Strategie der Stadt Baden den Auswirkungen extremerer Wetterlagen entgegen zu wirken.
"Die Klimakrise ist nicht etwa erst angekommen - wir befinden uns mitten drin! Es ist naiv zu glauben, man stellt einfach ein paar Blumenkisterl in der Stadt auf und damit ist es getan. In Baden haben wir schon vor langer zeit erkannt, dass wir in vielen Bereichen ansetzen müssen, um die Stadt auch unter veränderten klimatischen Bedingungen lebenswert zu erhalten.Bei der Umsetzung unserer zahlreichen Projekte können wir auf die Expertise des Klima- und Energiereferats, der Badener Stadtgärten, aber auch der Bauabteilung vertrauen. Zukünftig wird uns zusätzlich die Plattform "GrünStattGrau" als neuer starker Partner zur Seite stehen. Danke allen, die so engagiert mithelfen, unsere Stadt in eine klimafitte Zukunft zu führen."
Vizebürgermeisterin Helga Krismer
1000 Bäume in der Stadt
Ausgefallene Bäume sollen konsequent nach- und von 2020 bis 2025 auch 1000 Bäume neu gepflanzt werden. In der Rathausgasse und am Grünen Markt erklärt Andreas Kastinger (interim. Leiter Stadtgärten) worauf man achten muss, damit Bäume in der Stadt gesund bleiben. Bei den nachgesetzten Bäumen handelt es sich um Dreizahnahorn. Dieser ist robust genug um hier zu bestehen. Neben den Bäumen setzt man auch auf extensive Staudenpflanzungen - z.B. in der Waltersdorfer Straße, Radetzkystraße, Conrad v. Hötzendorf Platz, Rathausgasse, Pfarrgasse, Brusattiplatz - und Ansaaten im Straßenbegleitgrün wie in der Haidhofstraße oder Malchergasse.
Noch mehr Schwammstadt werden
Durch Vergrößerung von Wurzel- und Standräumen - wie etwa in der Ferdinand Pichler Gasse, Biondekgasse, Weilburgstraße, Helenenstraße, Flamminggasse, Mühlgasse, Radetzkystraß - aber auch durch Entsiegelung von Flächen versickert mehr Wasser im Boden, das bei der Verdunstung wiederum für Kühlung sorgt. Eine besondere Herausforderung ist das im Kurpark wo das Wasser durch das Gefälle schnell abfließt. Für 2021 soll der erste Teil einer verbesserten Kurpark-Entwässerung umgesetzt werden, berichtet Baudirektor Michael Madreiter. Bei Einreichprojekten ist zukünftig die Versickerung von Niederschlagswässern auf Eigengrund nachzuweisen.
Grün auf den Dächern
Seit 2020 fördert die Stadt die Begrünung von Dächern und Fassaden mit max. 6400 Euro. Seit 16. Dezember 2020 dürfen Flachdächer nur noch mit extensiver Dachbegrünung oder Ausstattung mit Photovoltaikanlagen zulässig. Durch die Glastür in der Rathausgasse können wir hier einen Blick auf das begrünte Dach im Innenhof der Firma Prokopp werfen. In der Stadtgärtnerei wurden ebenfalls 170 Quadratmeter Dachflächen begrünt und ein paar Meter weiter an der Fassade des Hotel At the Park finden wir eine der ältesten "Living Walls" Österreichs.
Kooperation für mehr grün
Neben dem "Klimatriumvirat" wie die Vizebürgermeisterin Gerfried Koch (Leiter Klima- und Energiereferat), Michael Madreiter (Baudirektor) und Andreas Kastinger (interim. Leiter Stadtgärten) nennt arbeitet zusätzlich GrünStattGrau (Dachorganisation für Forschungseinrichtungen und Objektbegrüner) mit, ein umfassendes Aktionsprogramm zu erarbeiten. Bei der Exkursion begleitete uns Geschäftsführerin Susanne Formanek. Die Städtepartnerschaft mit GrünStatt Grau ist kostenlos.
"Die e5-Stadt und Klimamodellregion Baden gilt seit vielen Jahren als Vorreiter. Darauf sind wir stolz! Und wir sind auch für die bevorstehenden Herausforderungen bgerüstet. Man könnte auch sagen: Der "Streber Baden" hat seine Hausaufgaben einmal mehr schon gemacht, bevor sie uns überhaupt noch aufgegeben wurden..."
Helga Krismer
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