Dokumentarfilm "Ausgespielt" zur Europäischen Theaternacht präsentiert:

Das Corona-Jahr aus Sicht der Biondekbühne

Tobias Vees und Stefan Zeiler, zwei junge bereits international erfahrene Filmemacher aus Baden, haben den bisherigen Verlauf des Corona-Jahres aus der Sicht junger Menschen dargestellt. Sie blickten dabei hinter die Kulissen der Biondekbühne, die - so alle anderen Bühnen auch - von einem Tag zum anderen in den März-Lockdown geschickt wurde.

BADEN. Der Film mit dem Titel "Ausgespielt" hätte nun im Rahmen der europäischen Theaternacht am 21. November im Cinema Paradiso gezeigt werden sollen. Mitten im zweiten Lockdown. Also wanderte man auf den Youtube-Kanal der Biondekbühne aus und zeigte den Film dort im Livestream. Für alle, die ihn verpassten: Er ist nach wie vor aufrufbar über die Website biondekbuehne.at, wo man den Link findet.

Aus dem Umfeld gerissen

Wie sich junge Menschen fühlen in dieser Zeit, in der sie aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen und von ihren Sozialkontakten getrennt wurden, in der sie ihrem großen Hobby - dem Theaterspielen - nicht mehr nachgehen konnten, das zeigt der sehenswerte über zwei Klicks von daheim aus erreichbare Film. Er zeigt den Alltag der Biondekbühnen-Mitglieder und Interviews mit ihnen. Stimmen aus einer ungewollten Isolation.
Bewegend danach die Bilder der Freude, als es im Sommer - in der Phase der "Freiheit" - dann wieder möglich war, gemeinsam wenn auch mit Abstand zu proben. Da wurde ausgelassen gesprungen, gelacht, getanzt. In dieser Zeit entstand in einer Schauspielgruppe auch Marlene Haindls Monolog "Freiheit", den sie dann noch selbst verfeinerte. Der Monolog kreist um die Themen "Zeit für mich, Allein-Sein-Dürfen und Allein-Sein-Müssen" und wurde von Marlene selbst performt.

Wo hat euch der Lockdown I erwischt?

Gedreht wurde der knapp halbstündige Streifen von März bis September. "10 Stunden Interviewmaterial haben wir gesammelt" berichtet Stefan Zeiler, einer der Regisseure und der Kameramann. Tobias Vees sorgte für den Schnitt.
Im Rahmen der Theaternacht wurden die Stefan, Tobias und Marlene auch noch interviewt, wo sie der März-Lockdown erwischt hatte. Marlene, die nächstes Jahr maturiert, musste sich wie alle ihre Schulkolleginnen mit den Herausforderungen von Distance Learning auseinandersetzen und damit, was es bedeutet, einem Tag selbst eine Struktur zu geben.
Stefan hatte genau am selben Tag, als der Lockdown verkündet wurde, erfahren, dass ihn die Universität Mailand zum Film-Master-Studium zulässt. "Freude und Schock innerhalb weniger Stunden", so Stefan. Tobias wiederum war in einem "rammelvollen Pub" in London, wo er studiert. "Heute kann man sich so volle Lokale gar nicht mehr vorstellen, und wenn gar Leute schmusen..." Aktuell produziert er gerade einen neuen Film, und es fehlt ihm seit März ein einziger Drehtag.

Online-Spiele auch fürs reale Leben

Beschlossen wurde diese ungewöhnliche Online-Theaternacht mit lustigen Spielen aus dem Improvisatonstheater. Diese Spiele kann man zuhause durchaus ganz real ausprobieren. Moderiert wurde das gesamte Programm von Gregor Ruttner und Fabienne Mühlbacher, der jungen neuen Geschäftsführerin der Biondekbühne Baden, die sich immer über neue Mitglieder freut.