Ein Besuch bei Maßschuhmacher Karl Ivants, der Ende April 2021 in Pension geht
Das Herzstück im Schuh: Leisten aus Buchenholz (mit Video)

Leisten der Schuhgröße 14 und der Schuhgröße 37
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BADEN. Ende April geht der letzte Maßschuhmacher der Region, Karl Ivants, in Pension. Er und seine Frau übernahmen 1987 den Familienbetrieb, der schon in vierter Generation betrieben wurde, und entwickelten ihn im Lauf der Zeit weiter zum Fachbetrieb für Schuhreparaturen und Maßanfertigungen. Durch seinen Einsatz für seinen Beruf wurde Ivants Innungsmeister-Stellvertreter und später Obmann der österreichischen Maßschuhmacher in der Wirtschaftskammer. Durch die Teilnahme an internationalen Wettbewerben (fünf Goldmedaillen sowie eine Sonderauszeichnung) stieg der Anspruch an der Qualität für das Handwerk. Leider ließ sich für diesen Traditionsbetrieb kein Nachfolger finden. Deshalb wird Karl Ivants seine Maschinen abbauen, ehe er das Geschäft in der Antonsgasse für immer schließt.

Das Herzstück im Schuh

Das Herzstück der Schusterarbeit ist der "Leisten", ein kunstvolles Stück Buchenholz. Über ihn werden das Leder und die Sohle gespannt, er gibt dem Schuh die Form. Der Leisten verbindet Fuß und Schuh. Gut 100 Arbeitsschritte sind nötig, bis ein Schuhpaar fertig ist.
Die Fuß des Kunden wird erst vermessen und danach wird der Leisten angefertigt. Aus dem zweidimensionalen Fuß-Grundriss wird via Leisten sozusagen die dreidimsionale Schuhform. Heutzutage werden die Schusterleisten aus Holz vor allem in Fabriken in Slowenien industriell erzeugt. In ganz Österreich gibt es nur noch einen einzigen Leistenmacher.

Ein altes Sprichwort

Das Sprichwort "Schuster, bleib bei deinem Leisten" ist aber immer noch gut bekannt. Es besagt, dass man in seiner Arbeit bei dem bleiben soll, was man kann. "Das gilt für jedes Handwerk", so Ivants.
Ende April wird das Geschäft in der Antonsgasse also für immer geschlossen. Mit der Corona-Krise hat es nichts zu tun, sondern mit dem Bedürfnis nach mehr Freizeit. "Der Trend zum Maßschuh ist krisenfest, wir haben auch schon die Wirtschaftskrisen der 1990er und im Jahr 2008 gut gemeistert", sagt Ivants. "Ich habe, da ich meinen Beruf sehr liebe, sehr sehr viel Zeit in der Werkstatt verbracht, jetzt wird es Zeit für mehr Freizeit", schmunzelt der Schuhmacher. Heute gibt es noch rund 30 Maßschuhmachern im ganzen Land.

Wir haben den Maßschuhmacher kurz vor seinem letzten Arbeitstag noch einmal in der Werkstatt besucht. Seien Sie hier in unserem Video mit dabei.

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