Warnung
"Das meiste Geld für's alte Gold" ist nur eine Betrügermasche

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BEZIRK BADEN. Gold steht in der Krise hoch im Kurs. Und Betrüger wittern gute Geschäfte. Im Gegensatz zu seriösen Goldhändlern, die mit zertifizierten Unternehmen wie Münze Austria oder Dorotheum zusammenarbeiten, locken sie mit Flugblättern (die auch bei uns im Bezirk gestreut wurden) Menschen in gute Lokale, manchmal unter dem Vorwand, ihre alten Pelzmäntel anzukaufen, jedenfalls aber um ihnen Gold abzuluchsen. Auch im Bezirk Baden wurde bereits ein Betrugsfall bekannt, wie Chefinspektor Skrianz mitteilte.
Pelze nur mit Gold!
Wie die Masche funktionert, erzählt einer, der einmal dabei war, aber nicht genannt werden möchte: "Den meistens älteren Herrschaften werden vor Ort gute Angebote für ihre alten Pelzmäntel gemacht, allerdings unter der Auflage, dass sie auch Gold verkaufen. Das Gold wird dann falsch gewogen oder sonst als minderwertig deklariert. So sammeln die Betrüger günstiges Gold - vom Goldzahn bis zum Ketterl –, das dann später zu Goldbarren geschmolzen und viel mehr wert ist als dafür bezahlt wurde." (Anm: 1 kg Goldbarren ist heute rund 53.000 Euro wert, Tendenz steigend)
Nicht registrierte "Anbieter"
Das "meiste Geld für's Gold" wurde auf einem Flugblatt versprochen, aber man sollte vorsichtig sein: Man findet Namen und eine Handynummer, bei der Wirtschaftskammer sind diese Namen oder angeblichen Firmen aber nicht gelistet.
Im Bezirk Baden gab es bereits im November im Badener Hotel Sacher und jetzt erst kürzlich am 6. August im Berndorfer Stadtwirt solche "Events".
"War alles ganz normal!"
Der Berndorfer Stadtwirt bestätigt, dass am 6. August von 10 bis 14 Uhr "ein Tisch im hinteren Bereich des Lokals reserviert wurde, um Gold zu bewerten und anzukaufen. "Was sollte uns daran stutzig machen?", so Inhaber Christian Floh. "Es war ein ganz normaler Reservierungsvorgang ohne irgendwelche zusätzlichen Abmachungen. Schon in der Antike gab es Gaststätten als Anlauf für Feiern, Händler oder Vereine. Ich finde es weder ungewöhnlich oder gar verbrecherisch, altes Gold zu schätzen und gegen gültiges Bargeld zu einem vereinbarten Wechselkurs zu tauschen bzw. zu verkaufen. Es ist eher eine Geldwechselstube wie vor der Währungsunion."
Auch Wien ermittelt
Die Polizei sieht die Vorgänge nicht ganz so "harmlos" und ersucht eventuelle Opfer sich bei den örtlichen Polizeiinspektionen zu melden, auch schon im bloßen Verdachtsfall. Auch das Wiener Landeskriminalamt ermittelt bereits und nimmt Hinweise unter 01-31310/62510 - 62514 entgegen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.