Umwelt im Bezirk Baden
Die Schwechat, ein Fluss in der Krise (Teil 5): Leichte Beute für Fischräuber
BEZIRK BADEN. Sofern die Fische im Niedrigwasser überhaupt überleben, werden sie leichte Beute von Raubtieren wie Fischotter, Kormorane oder Gänsesäger, die in den letzten Jahren wieder verstärkt in die Schwechat-Gegend ziehen. „Ein Kormoran frisst immerhin ein Dreiviertelkilo Fische pro Tag. Solche Fischräuber könnte man heute nur mit einer Bejagung Herr werden“, sind sich die beiden Fischerei-Experten Karl Haudek und Andreas Schweiger einig. Das Problem ist nur: „Alle diese Tiere zählen zu den geschützten Arten, es ist sehr schwer die Jagdausübungsberechtigen davon zu überzeugen uns hier zu unterstützen – das im Rahmen der genehmigten Abschüsse!!!
Räuber nehmen überhand
Vor 20 Jahren, als die Schwechat und auch andere Flüsse generell mehr Wasser führten, und viel mehr Fische darin lebten, hätte das System Fluss auch diese Raubtiere vertragen. Heute ist es allerdings aus dem Gleichgewicht. „Aus diesem Grund achten wir heute schon sehr darauf, dass die Fischer nicht zu viele Fische entnehmen, und wir versuchen gemeinsam mit vielen anderen Betroffenen beim Verwaltungsgerichtshof eine Lockerung der Schutzbestimmungen für die Fischräuber zu bekommen“, so Haudek und Schweiger, sie sind auch Gewässeraufsichtsorgane im Bezirk Baden. Der Sportfischereiverein Baden deckelt bereits seine Lizenzen. Zu viele Fische dürfen nicht entnommen werden. Insgesamt konstatieren die beiden Fischer und Gewässer-Aufsichtsorgane der Bevölkerung aber auch erhöhte Aufmerksamkeit. „Tote Fische und Verschmutzungen werden uns sehr schnell gemeldet, wie unlängst die toten Karpfen und Barsche im Jänner am Wr. Neustädter Kanal. Der Verursacher konnte schnell festgestellt werden: Es war ein Fischotter.“
"Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten für die Umwelt und den Gewässerschutz. Alleine 2018 wurden 33 Anzeigen wegen Wasserentnahmen, Verschmutzungen oder ähnlichem gelegt im Bezirk Baden – wir haben in den letzten Jahrzehnten viel Arbeitszeit und Geld in Projekte und Nachzucht investiert, um der Allgemeinheit und unseren Kindern einen gesunden Lebensraum rund um die Gewässer zu gewährleisten. Darum ersuchen wir verstärkt um Sensibilität."
Teil 4: Wenn die Fische ersticken
Teil 2 - Der Gulli ist kein Mistkübel
Alle Artikel dieser Serien:
Die Schwechat, ein Fluss in der Krise - Teil 1
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.