Mein Fluss
Die Schwechat - Ein Fluss mit Geschichte

- Freibad an der Schwechat, Alland ca. 1900
- Foto: Das Buch von Allland, E. u. Ch. Dorffner
- hochgeladen von Maria Ecker
BEZIRK BADEN (mec). Bei Wanderungen entlang der Schwechat kann man jede Menge Natur und Kultur, Geschichte entdecken. Im Mittelalter wird der Fluss Svechant erstmals in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts im Zusammenhang mit einem Gütertausch erwähnt.
Wo der Fluss herkommt
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde am Oberlauf der Schwechat ein großes System an Rückhaltebecken und Schleusen (die Klausen) zur Holztrift angelegt.
Im Jahr 1667 kamen 51 Holzfäller und Zimmerleute aus dem Salzkammergut über Traun und Donau nach Wien. Sie brachten ihre Werkzeuge und das gesamte Eisenzeug für den Bau der ersten Klause mit. Für sie wurde eine Siedlung errichtet, die den Namen des regierenden Kaisers Leopold I erhielt: "Leopoldsdorff in der Claußen".
Heute noch erhalten
Die Hauptbachklause, die heute noch komplett erhalten ist, liegt knapp unterhalb von Klausen-Leopoldsdorf, während jeder der Quellbäche seine eigene Klause hatte (erhalten sind z.B. noch die Agsbachklause, die Lengbachl-klause knapp vor Hochstraß, eine in Kleinkrottenbach, eine am Lammeraubach bei Untergrödl, die Schöpflklause und die Riesenbachklause).
Obwohl die Holzschwemme 1942 endgültig eingestellt wurde und die Rechenanlage in Baden 1951 einem Hochwasser zum Opfer fiel, hat das umfangreiche Gelände den Namen Holzrechenplatz bewahrt.
Hochwasserkatastrophen
Die Schwechat kann innerhalb kurzer Zeit zu einem reißenden Fluss anschwellen, so wie beim letzten Jahrhunderthochwasser. Andauernde Regenfälle im Juli 1997 führten in Ostösterreich zu einer der schwersten Hochwasserkatastrophen. Alland war stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Weite Teile der Stadt Baden waren überflutet, ebenso in Tribuswinkel, Traiskirchen und Möllersdorf. Danach wurden umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen.
Durch Proteste gerettet
Ursprünglich hätte die Schwechatau in den 1950er-Jahren reguliert werden sollen. Durch Einsprüche der Tribuswinkler Bauern konnte dieses Vorhaben verhindert werden. Die Au wurde schließlich 1991 von der NÖ Landesregierung zum Naturdenkmal erklärt.


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