Die Trauer verändert sich, das Geschäft mit ihr auch
Ein Thema, das zu Kontroversen Anlass gibt, beschäftigt uns seit einigen Tagen: Leobersdorf UND Bad Vöslau haben es jetzt mit Krematoriums-Plänen zu tun. In den letzten Jahren dürfte im Hintergrund eine recht profunde Marktforschung betrieben worden sein, die eine klare Zunahme an Feuerbestattungen bestätigt. Jetzt geht's darum, wer von dem Trend am besten profitiert.
Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass die wichtigsten Bedenken der Bürgerinitiative gegen das Leobersdorfer Projekt vor allem die Umwelt betreffen. Viele Bestatter finden eine Kremation - auch "umwelttechnisch" gesprochen - jedoch grundsätzlich gut finden. Ihre Ängste beziehen sich mehr aufs Geschäft. Sie fürchten, dass ihnen ein Krematorium "vor der Haustür" mit All-In-One-Inklusivangeboten (Trauerfeier und Einäscherung im Gesamtpaket) das bisherige "Geschäft" wegnimmt.
Jedenfalls scheint eines klar: Die Trauer-Bedürfnisse der Kunden ändern sich radikal und werden individueller. Rein religiöse Zeremonien werden seltener. Das Geschäft mit der Trauer muss sich dem nolens volens anpassen. Und es wird Verlierer geben.
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