Halali: Treibjagden einst und jetzt

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BEZIRK BADEN. "Früher hatten wir oft drei Niederwild-Treibjagden pro Saison am Harterberg in Baden", erinnert sich Johann Gunhold, Hegeringleiter für Baden. Er ist für ein in 17 Reviere unterteiltes Jagdgebiet von Siegenfeld bis Leobersdorf zuständig.

Eine richtige "Zeremonie"
"Ich war damals auch dabei", erzählt der Sooßer Jäger Josef Buchart und schildert die Zeremonie: "Jäger und Treiber, die das Wild aufstöberten, gingen in einer Linie. Wir Jäger hatten - wegen der Sichtbarkeit - rote Bänder am Hut und die Treiber hatten meist gelbe Regenjacken an, heute gibt es unglaublich vielfältige bunte Jägermode. Wir haben Hasen, Rebhühner und Fasane bejagt. Am Ende wurde mit dem erlegten Wild Strecke gelegt und das Jagdhorn geblasen, für jedes Wild ein eigenes Signal. Und beim Heurigen haben sie nachher schon auf das frische Wildbret gewartet. Immerhin ist es kostbarstes Fleisch. Wenn etwas bio und regional - dann frisches Wildbret."
Die Zeiten haben sich geändert. Am Harterberg gibt es schon seit drei Jahren keine Treibjagden mehr. Am vergangenen Sonntag wurde jedoch zwischen der Haidhofsiedlung und Tattendorf auf Feldern Niederwild gejagt.
"Ich mache nicht mehr mit", so Josef Buchart, "ich gönne gern den jüngeren Jägern dieses besondere Erlebnis." Das "Besondere", das sind auch die strengen Richtlinien, nach denen die Treibjagd erfolgt. Buchart erklärt die verschiedenen Arten der Bewegungsjagd: die Kreisjagd, die Streifjagd und das Vorstehtreiben. In allen Fällen muss gewährleistet sein, dass kein anderer Mensch getroffen werden kann, auch kein Jägerkollege. Bei den Jägern selbst ist Kondition, Beweglichkeit und natürlich die perfekte Beherrschung der Flinte ein Muss. "Heute kann man am Tontaubenstand und auch in Schießkinos das genaue Schießen üben!", erzählt Buchart.

Warum weniger Treibjagden?
Und warum haben sich die Treibjagd-Zeiten geändert? Etwa, weil es aus Tierschützerkreisen viel Kritik an den "Jagdgesellschaften" und an der "Lust am Töten" gab? Johann Gunhold schüttelt den Kopf. "Tatsache ist, dass die Niederwildbestände zurückgehen. Die Tiere kommen bei den immer größeren landwirtschaftlichen Maschinen immer öfter unter die Räder. Auch Hunde und natürlich Füchse erlegen oft kleine junge Hasen, das wird echt schon zum Problem." Heuer konnte man wieder eine Treibjagd durchführen. Das ist darauf zurückzuführen, dass im Frühjahr die Fuchskrankheit Staupe im Bezirk ein vermehrtes Füchsesterben bewirkte und deshalb mehr Niederwild groß werden konnte.
Josef Buchart erwähnt noch: "Wir müssen das Wild kontrollieren, denn auch Hasen richten viel Schaden bei den Bauern an. Und die Jäger werden bei Wildschäden zur Kasse gebeten. Treibjagden haben gerade bei Niederwild den Vorteil, dass man zu einem Termin viele Tiere auf einmal erlegen kann." Treibjagden werden übrigens auch deshalb seltener, weil sie kaum noch durchzuführen sind, denn sie brauchen Raum. Und Spaziergänger in Schussweite (400 Meter bei Niederwild) gibt es in unserer Gegend oft.

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