Bissig
Kabarettpreisträgerin Malarina feierte Niederösterreich-Premiere
Sie ist rotzfrech, sarkastisch und spielt virtuos mit diversen gängigen Balkan-Klischees: Im Rahmen von Stadt:Kultur im Park gab Kabarettpreis-Gewinnerin Marina Lackovic alias "Malarina" ihr Niederösterreich-Debüt.
BADEN. Ihr Programm trägt den klingenden Namen "Serben sterben langsam". Was sie damit meint? Marina Lackovic führt als ihr Alter Ego Malarina, einer politisch absolut rechtsorientierten Dame mit serbischen Migrationshintergrund, durch die österreichisch-serbische Beziehungsgeschichte. Angefangen bei den Schüssen von Sarajevo 1914, die bekanntlich den 1. Weltkrieg auslösten, über die Gastarbeiter der 70er bis zum für die serbische Community besonders tragischen Fall des HC Strache – Stichwort Ibiza.
Mondän ohne Umlaute
Lackovic, die im echten Leben Teil des Political Correctness Comedy Clubs des Wiener WUKs und alles andere als rechts-orientiert ist, gibt ein serbisch-stämmiges Strache-Fangirl, das sämtliche Klischees – Akzent, Auftreten, Attitüde – bedient. Von der Umlaute-Selbsthilfegruppe über den Tarnungs-Jodler, um vor der Haider-FPÖ ja nicht als Ausländer aufzufallen, bis zum ehrgeizigsten Wunsch der Serben-Community, "die besten Tschuschen" zu sein, bedient sie mit bissigem Humor gängige Klischees. Das Badener Publikum zeigte sich begeistert, das Programm von Marina Lackovic trifft punktgenau ins Schwarze. In einer Zeit, in der alles immer absolut korrekt sein muss, ist etwas Überzeichnung und Selbstironie richtig erfrischend.
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