Mit Umfrage:
Krismer zeigt Tiertransporteur an

Grün-Politikerin Helga Krismer zeigt hier den unnötigen Umweg, der beim Kälbertransport aus der Steiermark in den Bezirk Baden gemacht wurde | Foto: Stockmann
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BEZIRK BADEN. "Kalb rosé aus der Region": So soll zarter Fleischgenuss mit gutem Gewissen möglich sein. Doch auch hinter dem Wohlfühl-Food steckt Tierleid, wie Badens Vizebürgermeisterin Helga Krismer, Tierärztin und Grünen-Politikerin, aufdeckt. "Tierärzte und -ärztinnen aus dem Bezirk meldeten mir, dass zwei bis drei Wochen alte Kälber auf ihrem Weg von der Mutterkuh am Bauernhof in der Steiermark bis zum Mastbetrieb im Bezirk Baden eine regelrechte Österreich-Rundfahrt hinter sich hatten, ohne Wasser, und zusammengepfercht allen möglichen Ansteckungsgefahren ausgesetzt." Konkret ging es um einen Betrieb in der Oststeiermark, der 120 Kälber in drei "Lieferungen" zu einem Mastbetrieb im Bezirk Baden bringen sollte.

5 Stunden statt 1,5 Stunden

Der kürzeste Weg wäre über den Semmering gewesen. Doch die Tiere wurden zuerst ins zentrale "Verteillager" in Salzburg-Bergheim gebracht, die Fahrt dahin dauerte fünf Stunden, während der direkte Weg über den Semmering 1,5 Stunden benötigt hätte. 23 Kälber überlebten laut Krismer die Fahrt gar nicht. In Bergheim werden die Tiere dann in Richtung ihrer Zielorte in Österreich und im Ausland weiterverladen.

"Ich habe das für diese Transportart verantwortliche Unternehmen, die Rinderbörse, beim Staatsanwalt angezeigt", berichtet Krismer. Die Politikerin weiter: "Ich fordere, dass die Tiere erst ab der vierten Lebenswoche von ihrer Mutterkuh wegkommen dürfen, und nicht schon davor, um sie schneller verkaufen zu können. Außerdem darf der Transport nicht länger als acht Stunden dauern. Die Fütterung und Ruhepause an der Sammelstelle muss drei Stunden betragen. Kleine Transporte in der Region, wie etwa von der Steiermark in den Bezirk Baden, müssen gefördert werden." Krismer fordert auch Maßnahmen zur Vermeidung von allzu vielen Antibiotika.

Stellungnahme des Transporteurs

Seitens der angezeigten Rinderbörse wurde die Redaktion an die Erzeugergemeinschaft (EZG) Gut Streitdorf verwiesen, die vor allem die Transporte im Raum Niederösterreich durchführt.
Deren Geschäftsführer Werner Habermann kann aus seinen Unterlagen nur entenhmen, "dass vier Kälbertransporte von Bergheim nach Baden durchgeführt wurden. Weitere Einstellkälber wurden aus Niederösterreich eingestallt und selbst bei diesen vier Transporten haben wir weder als österreichische Rinderbörse noch als Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf die Transporte direkt durchgeführt." Von verendeten Tieren war weder bei Rinderbörse noch EZG "etwas bekannt".

Wie gut ist Ihr Gewissen, wenn Sie Fleisch essen?
Grün-Politikerin Helga Krismer zeigt hier den unnötigen Umweg, der beim Kälbertransport aus der Steiermark in den Bezirk Baden gemacht wurde | Foto: Stockmann
Laut Krismer ist der Zustand der transportierten Kälber katastrophal. Sie erstattete Anzeige | Foto: privat

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