Milder Winter hilft Sparen

BEZIRK BADEN. Wo sind die Zeiten, in denen das Bauhofpersonal der Gemeinden mit dem Schneeräumen nicht nachkam. Der heurige Winter war - zumindest bis jetzt im Februar - noch keiner. Trockene Fahrbahnen, kein Schneetreiben, nicht einmal Glatteis auf den Gehwegen.

BEZIRK BADEN. "Ich bin froh", sagt Peter Bauer aus Baden, "denn es ist ja Pflicht, den Gehsteig vor dem eigenen Haus zu räumen. Heuer hatte ich die Schneeschaufel noch kein einziges Mal in der Hand, und auch Salzstreuung musste ich noch keine durchführen."

Bequem und billig

Was für den einzelnen Hausbesitzer vor allem einen bequemen Winter bedeutet, das ist für die Gemeinden ein billiger. Die Bezirkshauptstadt Baden ist immerhin für den Winterdienst auf 110 Kilometer Gemeinde- und Landesstraßen zuständig. Die Arbeiten werden durch die Abteilungen Bauhof, Stadtgarten und Wasserwerk sowie durch externe Frächter erledigt. Das zu betreuende Straßennetz umfasst eine Länge von rund 110 Straßenkilometern - und wenn es schneit, sollte immer alles gleichzeitig geräumt sein. Das bedeutet viele Arbeitsstunden, die zum Teil von Bauhofmitarbeitern, aber auch von den Beschäftigten externer Firmen geleistet werden. "Es war bislang der mildeste Winter in 14 Jahren", sagt Rainer Hohl, Betriebsleiter am Bauhof Baden. Die genaue Kostenersparnis kann er nicht sagen, aber: "In stärkeren Wintern mit mehreren Frost- und Tauperioden haben wir bis Februar meist schon 50 Tonnen Streusalz verwendet, heuer gerade mal ein Siebtel davon. Eine Tonne Streusalz, geliefert und in den Silo eingeblasen, kostet uns 141,60 Euro inkl. Mwst."

50.000 Euro in Alland erspart

Kaum Streusalz brauchte man bisher auch in Alland - mit einem rund 100 Kilometer-Straßen- und Wegenetz. "Normal brauchen wir 20 Tonnen, heuer noch nicht einmal 100 Kilo", sagt Bürgermeister Ludwig Köck, der von einer bisherigen Ersparnis von rund 50.000 Euro durch den milden Winter spricht. Die Hälfte des Straßennetzes wird von Alland selbst betreut, die andere Hälfte wird extern vergeben - so etwa das bekannte Ausflugsziel Jägerhaus, das von einer Badener Firma betreut wird. Wie in Baden und Alland hilft der bisher milde Winter beim Sparen. Aber wer weiß, was noch kommt...

Kein Streusplitt in Bad Vöslau

Seit Jänner 2013 wird in Bad Vöslau kontinuierlich der Streusplitt reduziert, entsprechende Straßen wurden mit "Keine Splittstreuung" gekennzeichnet. Dadurch waren die Autofahrer angehalten, ihr Tempo freiwillig auf 30 km/h zu beschränken. Bis dato wurden mehr als 130 Straßen und Gassen in dieses Programm aufgenommen. Ziel ist die Feinstaubreduktion bei sicherer Betreuung durch gute Schneeräumung. Deshalb sind den ganzen Winter über 15 Mitarbeiter und zehn Fahrzeuge in Einsatzbereitschaft, auch in einem milden Winter wie diesem, der natürlich erhebliche Kosteneinsparungen bringt.
Bürgermeister Christoph Prinz erwartet sich deshalb im Rechnungsabschluss der Stadtgemeinde auch aus diesem Grund wieder einen Überschuss. Genaue Zahlen liegen bis dato noch nicht vor. Die Gemeinde betreut rund 100 Kilometer Straßen sowie zahlreiche Parkplätze und Gehwege.