Verschandelung oder Notwehr?
Pflöcke beim Beethovenplatzerl eingeschlagen

- Das Beethovenplatzerl am Sonnenweg
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BAD VÖSLAU. Mit Kopfschütteln stand so mancher Spaziergänger dieser Woche vor dem so beliebten Beethovenplatzerl am Vöslauer Sonnenweg. Der Zutritt zu den beiden Bankerln war mit fest eingeschlagenen Pfosten zwar nicht versperrt, aber - nach dem Empfinden vieler - verschandelt.
Auf Anfrage teilte uns Ing. Gerald Burger, Abteilungsleiter für Umwelt und Infrastruktur im Vöslauer Rathaus, mit, dass die "Absperrungen auf das leider häufig rücksichtslose Verhalten von einzelnen Verkehrsteilnehmern beim Parken" zurückzuführen sei. Burger präzisiert:
"Es kommt vor, dass bis an die Sitzbänke heran sowie unmittelbar vor dem Beethoven-Denkmal und sogar in der Trockenrasenwiese geparkt wird. Manche Menschen können eben auch beim Spaziergang keinen Meter mehr Fußweg in Kauf nehmen, eigentlich sehr absurd."
Hätte man aber nicht eventuell gelindere Mittel ergreifen können - wie etwa entsprechende Beschilderungen, Schranken, Verordnungen?
Burger:
"Selbstverständlich wurden mehrere Überlegungen geprüft. Eine Beschilderung „Halten verboten“ wurde mit einem Sachverständigen besprochen, war aber letztlich juristisch nicht zielführend. Ein Schranken am Weg wird seitens der Landwirtschaft zu recht abgelehnt. Und die Verordnung eine Fahrverbotes ist wegen der zahlreichen Feldwegzufahrten nur sehr großräumig umsetzbar."
Deshalb habe man im letzten Umweltausschuss besprochen, es vorerst mit einer Absperrung mittels Stämmen und Pflöcken zu versuchen. Pflöcke wurden dort angebracht, wo ein Stamm am Boden eine zu große Stolperfalle für Fußgänger wäre. Fahrzeuglenker, welche auf der anderen Straßenseite parken, werden mit einem freundlichen Schreiben der Stadtgemeinde hingewiesen, dass sie auf Privatgrund stehen und möglicherweise eine Besitzstörungsklage durch den Grundeigentümer riskieren. Burger abschließend: "Wir wollen die Situation einige Zeit beobachten und dann allenfalls Weiteres entscheiden."
Statemens der Opposition
Nicht nur von Spaziergängern, auch von Vertretern der Oppositionsparteien Neos, Grüne und ÖVP wurde die schlechte Optik kritisiert.
Neos-Gemeinderat Alexander Laimer-Netsch:
"Mir unverständlich, warum man es nicht zunächst mit einer Abmahn-Aktion versucht hat."
Umweltstadträtin Eva Mückstein (Grüne) fühlt sich getäuscht.
"Eine Augenweide sind die Pflöcke wahrlich nicht, ich hoffe, dass man optisch noch eine andere Lösung finden wird."
ÖVP-Gemeinderat Peter Lechner betont, dass eine Partei strikt gegen diese Lösung gewesen sei.
"Die Pflöcke sind weder technisch und ästhetisch eine Lösung. Aber die Liste Flammer zeigte sich im Ausschuss gegen all unsere Alternativvorschläge immun."



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