Fördergeld ist zugesagt, Planungen laufen, aber:
Rätselraten um Radweglücke an der B18
LEOBERSDORF. Eine 1 Kilometer lange Radweglücke an der B18 (zwischen Bahnhof Leobersdorf und Schönau-Kirchengasse) sorgt weiter für Debatten. Wie die Bezirksblätter aufgrund einer Leser-anregung berichteten, ist diese Radweglücke am ansonsten bis Günselsdorf geführten Radweg an der B18 nicht verständlich.
"Umweg nicht alltagstauglich"
Der Streckenabschnitt (der nur mit Gehweg ausgestattet ist) bedeutet die kürzeste Verbindung zwischen Bahnhof Leobersdorf und Schönau. In einer ersten Stellungnahme verwies die Bezirkshauptfrau auf den entlang des Wr. Neustädter Kanals führenden Radweg Euro Velo 9 mit einem "zumutbaren Umweg von rund 500 Metern".
Der Bezirksblätter-Faktencheck ergab: Der vorgeschlagene Umweg ist tatsächlich zwei Kilometer länger. Zeitverlust ca. 15 Minuten. Viele Radfahrer nutzen auch deshalb verbotenerweise den B18-Gehweg.
Die Fachabteilung des Landes NÖ verweist auf grundlegende Planungsaktivitäten, spielt den Ball aber auch an die zuständige Gemeinde weiter, in dem Fall Leobersdorf. Jan Teubl schreibt: "Vor allem in dicht besiedelten Gebieten mit hohem Potential an Alltagsradverkehr will das Land ein durchgehendes, regionales Radwegenetz gewährleisten. Die Gemeinden Günselsdorf, Schönau, Teesdorf und Leobersdorf befinden sich in der Potentialregion Baden Süd und bekommen vom Land ein Planungsbüro zugeteilt, welches in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ein zusammenhängendes Radwegenetz erstellt. Dieses kann in weiterer Folge von den Gemeinden umgesetzt werden. Die Errichtung der Radwege wird durch das Land gefördert. So sollen derartige Lückenschlüsse erfolgen. Die Gemeinde könnte aber schon jetzt um Förderung einreichen, falls sie die Lücke jetzt schon schließen will."
"Leader-Region plant"
Wir fragten den Leobersdorfer Bürgermeister Andreas Ramharter, ob er diesen Lückenschluss auf der Agenda habe. "Für Leobersdorfer Bürger hat dieser Lückenschluss keine Priorität", sagt er. "So viel ich weiß, wird im Rahmen der Leader-Region an einem Projekt gearbeitet. Leobersdorf wird sich da nicht querstellen. Wahrscheinlich werden wir aus Platzgründen entlang der B18 Grund dazukaufen müssen, um einen Radweg anzulegen." An die Erweiterung des Betriebsgebietes sei jedenfalls nicht gedacht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.