"Wie im Krieg":
Schusslärm empörte die Vöslauer Bevölkerung

Hinter diesem Wall befindet sich der Schießplatz der Schützengilde Wien SWG | Foto: Stockmann
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BAD VÖSLAU. "Da wurde geschossen wie im Krieg!" Tagtäglich war heftiger Schusslärm aus dem Süden von Bad Vöslau zu hören, die Telefone bei Polizei, Gemeinde und Zeitung liefen heiß. "So schlimm wie jetzt war es noch nie", erzählt auch Christian Flammer. Da es nicht so einfach ist, Schusslärm zu lokalisieren, wurde zunächst der Shootingpark verdächtigt, die größte Anlage in der Region, versteckt hinter über 30 meter hohen Erdwällen am Lindenberg. Bei einem Lokalaugenschein am 2. Jänner stellte die Polizei dort keinen erhöhten Schießlärm fest.

Alte Bewilligung, neue Schießtechnik

Es gibt in der Nähe aber auch noch einen Schießplatz, der von der Schützengilde Wien betrieben wird. Polizeikommandant Oberstleutnant Johannes Jantschy erzählt: "Dort wurde Schießbetrieb angetroffen. Da die Anlage bewilligt ist, gab es aber für uns keinen Grund einzuschreiten. Es ist aber knifflig. Dieser Schießstand hat eine Uralt-Bewilligung für Vorderladerschießen, also mit historischen Gewehren. Inzwischen ist man dort auf Faustfeuerwaffen und modernen Schießsport wie ISPC outdoor umgestiegen. Da wird viel öfter, lauter und häufiger geschossen als früher, das braucht definitiv neue Schutzmaßnahmen", erläutert der Bezirkskommandant Oberstleutnant Johannes Jantschy. Er hofft, dass die Betreiber von sich aus ein Einsehen haben, denn von diesem Schießplatz am Lindenberg würde der Schall quasi ungebremst nach Bad Vöslau getragen.
Seitens der BH Baden spricht Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner von "anhängigen Untersuchungen". Der Vöslauer Bürgermeister Christoph Prinz hat sich nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung ebenfalls in einem Schreiben an die Bezirkshauptfrau gewendet, doch: "Der Schießplatz liegt auf Leobersdorfer Gebiet, wir können gar nichts tun als immer nur auf die Behörden Druck machen."

Stellungnahme der Schützengilde Wien

Dietmar Kalkhauser, Obmann der Schützengilde Wien, weist jedoch jede Schuld von sich. "Wir hatten keinen Polizeibesuch und auch keine Veranstaltung. Unsere wenigen Bewerbe, etwa drei bis fünf im Jahr, melden wir rechtzeitig in der zuständigen Gemeinde Leobersdorf. In Abstimmung mit den Behörden investieren wir regelmäßig in Lärmschutz, zuletzt gab es 2019 eine Begehung. Wir dürfen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schießen. IPSC bedarf keiner extra Bewilligung."

Zur Sache: Was ist IPSC?

IPSC steht für die International Practical Shooting Confederation. Es ist eine moderne Schießsportdisziplin. Der Schütze muss einen Parcours absolvieren und in kürzester Zeit verschiedenste Ziele möglichst genau beschießen. Das hört sich an "wie im Krieg", und wird üblicherweise in geschlossenen Hallen veranstaltet.

Hinter diesem Wall befindet sich der Schießplatz der Schützengilde Wien SWG | Foto: Stockmann
Blick auf das Areal am Lindenberg, das seit 1974 als Schießstätte bewilligt ist.  | Foto: Stockmann

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