Schwimmender Salon: "anders" gut
Zwei Jungstars der Josefstadt, Alma Hasun und Claudius von Stolzmann, eröffneten die Schwimmender Salon-Saison 2020.
BAD VÖSLAU. Die beiden tauchten mit ihrer Performance von Fräulein Else und Leutnant Gustl in das Universum von Arthur Schnitzler ein, der übrigens im Thermalbad Bad Vöslau schwimmen gelernt hat. Es war keine leichte Kost, die dem Publikum serviert wurde, geht es doch in Fräulein Else um die #metoo-Problematik und in Leutnant Gustl um den inneren Monolog eines jungen Leutnants, der aus verletzter Ehre Selbstmord begehen will. Musikalisch begleitet wurde die hinreißende Performance vom Klangpoeten Ian Fisher, der mit seinen Songs die Schnitzlersche Melancholie noch verstärkte. Und dann ging noch der Fast-Vollmond über der Liegewiese auf! "Unvergleichliche Atmosphäre!" schwärmte Alma Hasun nach dem Auftritt. "Eine Herzensangelegenheit", nennt Bad-Chefin Carina Hochebner den Schwimmenden Salon, der heuer coronabedingt doch etwas anders gestaltet wurde. "Eine Herausforderung", war es für Intendantin Angelika Hager.
Liegewiese statt Insel
Bühne und lockere Bestuhlung sind heuer auf der Liegewiese und nicht auf der Insel bzw. im Grünen Becken platziert. Beim Publikum kam das neue Setting gut an. "Es ist mehr Platz und bessere Sicht", so der Tenor. Viel los war am Ende der Performance auch am Kuli-Büchertisch von Doris Lechner. Die CDs von Ian Fisher waren innerhalb weniger Minuten vergriffen. Viel los war auch in der Kabane 21, wo anschließend der tolle Abend noch nachgefeiert wurde.
Der nächste Salon verspricht ein neues Highlight und ist bereits restlos ausverkauft: Philipp Hochmair performt am 24. Juli Franz Kafkas "Amerika".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.