Showdown im Bezirksgericht

Karl S. hat eigenen Angaben zufolge ca. 170.000 Euro für verschiedenste Verfahren ausgegeben.
  • Karl S. hat eigenen Angaben zufolge ca. 170.000 Euro für verschiedenste Verfahren ausgegeben.
  • hochgeladen von Maria Ecker

BADEN (mec). Am 8. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg und am 8. Mai 2018 sollte eigentlich auch ein anderer Krieg enden. Nämlich der seit über sechs Jahren dauernde Nachbarschaftskrieg am Römerberg zwischen Karl S. und seinen Nachbarn (die Bezirksblätter berichteten).

Auch der ORF war zu der Verhandlung am Bezirksgericht Baden angereist, um für "Am Schauplatz Gericht" zu berichten. Bereits vor Verhandlungsbeginn kochten die Emotionen bei Karl S. hoch. Wortwahl und Tonfall veranlassten Dr. Gernot Satovitsch kalmierend auf seinen Mandanten einzuwirken. Der Ausbruch ließ allerdings schon im Vorfeld vermuten, dass man von Frieden am Römerberg wohl noch sehr weit entfernt ist.

Zähe Verhandlungen

Bei der Verhandlung am 8. Mai ging es darum, einen Vergleich bezüglich der Steinmauer von Karl S. zu schließen. Die Nachbarn W. hatten ein Grundstück gekauft, das an Karl S. Garten angrenzt, und dieses neu vermessen lassen. Nach der Neuvermessung verlief die Grundstücksgrenze ein Stück weit auf einer Steinmauer, die Herrn S. gehört. Auf dieser errichteten die Nachbarn -Herr S. behauptet böswillig- einen Zaun. In einer vorangegangenen Verhandlung war man zum Schluss gekommen, dass das Ehepaar W. den Urzustand wieder herstellen muss. Bezüglich der Grundstücksgrenze hatte man in wieder einem anderen Verfahren mittels Grundstückstausch ebenfalls eine Lösung gefunden. Frau W. hatte auch schon einen Baumeister mit den Arbeiten an der Steinmauer beauftragt, der die Arbeiten jedoch nicht zur Zufriedenheit von Karl S. erledigt hatte. Deshalb traf man sich also erneut vor Gericht wo ein Bausachverständiger den Schaden beziffern soll.

Geduldsprobe für den Richter

Frau W. fröstelt ein bisschen, als die Parteien in den sehr gut klimatisierten Verhandlungssaal gerufen werden. "Das wird sich bald geben", meint Richter Peter Swoboda und soll damit recht behalten, denn in den darauffolgenden Stunden geht es durchaus hitzig zu. S. muss mehrfach vom "Herrn Rat" ermahnt werden, da er die Autorität des Richters und des Sachverständigen nicht so recht anerkennen will. "Jetzt muss ich einmal klarstellen wer hier die Verhandlung führt", platzt Swoboda nach mehreren Zwischenrufen der Kragen. Er möchte ein für alle mal eine Lösung finden, was anfangs nach einem Ding der Unmöglichkeit aussieht. "Aus Anwaltssicht ist das ein gutes Geschäft in Zukunft", meint der Richter, doch auch die beiden Anwälte scheinen an einem endgültigen Schlussstrich durch prätorischen Vergleich interessiert zu sein.

Noch 6 Verfahren offen

Da  noch sechs weitere Verfahren offen sind, geht es also nicht ausschließlich darum, den Betrag, der S. für die Mauer zustünde, festzustellen. Als man sich nach langem Ringen auf einen Betrag, der Karl S. zusteht, geeinigt hat, müssen noch die anderen Punkte des Vergleichs ausgehandelt werden. So lässt der Richter, um zukünftige Verfahren zu vermeiden, sogar nach einem Foto suchen, das die richtige Höhe der Thujenhecke der Familie W. festlegt. Genau 1,50 Meter darf die Hecke hoch sein. Keinen Millimeter höher.

meinbezirk.at/2529909

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