Buchpräsentation
Silke Ebster stellte ihr Buch über die Vöslauer Villen vor

Madeleine Pichler vom Amalthea-Verlag (r.) leitet die Buchpräsentation ein. Links Marie-Theres Arnbom und neben ihr Silke Ebster.
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  • Madeleine Pichler vom Amalthea-Verlag (r.) leitet die Buchpräsentation ein. Links Marie-Theres Arnbom und neben ihr Silke Ebster.
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BAD VÖSLAU. Gemeinsam mit ihrer guten Freundin Marie Theres Arnbom stellte die Leiterin des Stadtmuseums Bad Vöslau, Silke Ebster, am Dienstag (20. Juni) ihr erstes Buch vor. Es ist den Villen von Bad Vöslau gewidmet und erzählt vor allem die Geschichten von deren Besitzern.
Bei der Präsentation gaben die beiden Frauen, die das Forschen in der Vergangenheit schon seit Studienzeiten verbindet, auch einen Einblick in die Arbeitsweise. Beide trugen bei der Präsentation eigens angefertigte Ohrringe, die ihre Villenbuch-Cover zeigen.

Villen-Bücher im Amalthea Verlag

Arnbom hat selbst schon einige Villen-Bücher für den Amalthea-Verlag geschrieben, unter anderen auch über die Villen von Baden. Silke Ebster wiederum hat sich 1996 im Zuge ihrer Dissertation schon mit den Vöslauer Villen befasst. Das damals Erforschte hat sie nun im letzten Jahr wieder aufgegriffen und zu einem abwechslungsreichen und sehr lebendigen Vöslauer Villenbuch verarbeitet. "Man beginnt die Arbeit an einer konkreten Villa meist mit dem Grundbuch", erläutert Arnbom. "Man sieht, ob ein Haus oftmals verkauft wurde, ob es lange in Familienbesitz war. Daran knüpfen sich dann die ersten Fragen." Weitere Recherchen führen dann häufig in alte Zeitungsarchive, ins Internet und oftmals führt auch der Zufall Regie und man erfährt tragische oder kriminalistische Hintergründe.

Viel interessante Frauengeschichte(n)

So bekam Silke Ebster zum Beispiel Kontakt zur Enkelin von Villenbesitzerin Ida Jolles, die eine Seidenstickerei mit 20.000 Beschäftigten leitete und sich erfolgreich mit den Nazis anlegte. "Eine hollywoodreife Story", so Silke Ebster.
Interessant auch die sportlichen Ambitionen der Gabriele Schlumberger, die unter einem Pseudonym 1915 an einer Art Schlitten-Wettrennen am Semmering teilnahm und dabei die zehn besten Männer abhängte. "In einem digitalen Zeitungsarchiv fand ich ein Interview mit der Siegerin, in dem sie die absolute Ruhe beim Lenken des Gefährts als Erfolgsrezept präsentierte", so Silke Ebster.
Es gibt aber auch die Geschichte der Celine de Marion, die der Spielsucht verfiel, ihre von ihrem Mann für sie erbaute Villa Schönfeld in der Schlumbergerstraße verkaufen musste und verarmt in einem Welser Armenhaus starb. Angeblich soll sie in der Gruft ihres Mannes Freiherr von Schönfeld am Vöslauer Friedhof bestattet sein (Jedenfalls wurde der Transport ihrer Leiche von Wels nach Bad Vöslau privat bezahlt). Doch weder am Grabstein noch in den Grabunterlagen findet sich ein Hinweis.

Villenführungen mit Silke Ebster

Viele der im Buch beschriebenen Villen stehen noch und beeindrucken mit ihren prächtigen Fassaden, so etwa die Villa Stransky, die von Otto Wagner erbaut wurde und der Familie Stransky von den Nazis weggenommen wurde. Silke Ebster bietet auch Stadtführungen zu den Vöslauer Villen. Sie folgen den drei Wegen, die auch im Buch vorgestellt werden. Weg 2 wird am 7. Juli begangen. Karten bei der Touristinfo 02252/76161-545.
Das Buch kann im Stadtmuseum aber auch in der Buchhandlung Kuli in Bad Vöslau und in allen Buchhandlungen sowie im Internet erworben werden.

Viel Stadtprominenz im Publikum

Eine gute Dreiviertelstunde war Silke Ebster nach der Präsentation mit dem Signieren beschäftigt. Unter den begeisterten Zuhörern war auch Ulrike Scholda, Museumsdirektorin aus Baden, Anwältin Katharina Braun, Bürgermeister Christian Flammer, Bürgermeister a.D. Christoph Prinz, Fremdenverkehrsvereins-Obfrau Maria Haarhofer, Museumsmitarbeiter und Seekuh Linda-Entdecker Gerhard Wanzenböck, Stadträtin Anita Tretthann und viele mehr.
Und warum die Vöslauer Villen Silke Ebster so begeistern? Sie ist selbst in einer Villa großgeworden, und zwar in der Carolinenvilla in der Florastraße. "Im Sommer war es dort ganz toll", erinnert sie sich. "Im Winter war das Heizen mühsam, wir mussten - wie damals üblich - Öl und Kohle zum Heizen aus dem Keller nach oben tragen." Das war auch der Grund, warum viele Vöslauer Villen vorwiegend im Sommer bewohnt waren, während ihre reichen Besitzer im Winter die Infrastruktur der nahen Großstadt Wien bevorzugten.

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