Leseratten
Stadtbücherei Baden ist für Kinder im Vergleich teuer

Stadtbücherei Baden am Kaiser Franz-Ring 9 | Foto: © 2019psb/dusek
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Im Vergleich zeigt sich, dass die Stadtbücherei Baden bei den Jahresgebühren für Kinder die höchsten Gebühren verlangt. Bürgermeister Stefan Szirucsek verweist auf gratis Angebote in den Ferien und gratis Veranstaltungen der Bibliothek.

BADEN. Im Vergleich der Gebühren der Stadtbüchereien stellt das Online-Sprachlernportal Preply fest, dass diese stark variieren. Während viele Stadtbüchereien gratis Angebote für Kinder und Jugendliche anbieten, sind die Gebühren in der Stadbücherei Baden für Kinder am Höchsten der untersuchten Bibliotheken.

Bürgermeister verweist auf Angebote

Bürgermeister Stefan Szirucsek antwortet auf diese Information:

"Der Vergleich der Jahreskartengebühren alleine greift zu kurz und berücksichtigt nicht alle Aspekte. Zu berücksichtigen ist bei der Jahreskartengebühr für Kinder- und Jugendliche, dass Kinder und Jugendliche während der Ferienzeiten, in etwa durchschnittlich 12 Wochen, sämtlicher Lesestoff gebührenfrei entlehnt werden kann."

Badens Bürgermeister DI Stefan Szirucsek ist neuer Präsident des Österreichischen Kurorte- und Heilbäderverbandes | Foto: privat/psb
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Er verweist auch auf konstenfreie Veranstaltungen: "Die Stadtbibliothek Baden bietet über das Kalenderjahr auch zahlreiche Veranstaltungen an. Das sind Veranstaltungen zur Lese- und Bildungsförderung sowie zur Literaturvermittlung wie Märchenstunden, MINT-Workshops. Lesungen etc., die alle kostenfrei zugänglich sind."

Er fasst abschließend zusammen:

"Die Stadtbibliothek Baden setzt sich zum Ziel mehr als die Entlehnung von Büchern und Medien anzubieten. Das umfangreiche Angebot zur Literaturvermittlung und Veranstaltungen zur Lese- und Bildungsförderung ist kostenfrei zugänglich, um potentielle Leserinnen und Leser an das Medium und Kulturgut Buch begleitet heranzuführen. Der Zuspruch zum Programm der Stadtbibliothek Baden ist ein Beleg für den Erfolg dieses Weges."

Angebote der Stadtbücherei Baden

Kinder und Jugendliche sind in den Ferien (ca. 12 Wochen pro Jahr) von den Gebühren für Einschreibung und Lesestoff befreit. Zusätzlich auch in der „Österreich liest: Treffpunkt Bibliothek“- Woche im Oktober, d.h.: Kinder und Jugendliche, die keine Jahreskarte haben, zahlen also 13 Wochen bzw. 3 Monate pro Jahr keinerlei Gebühr, wenn sie sich in der Stadtbücherei Lesestoff ausborgen möchten.

Was die Erwachsenen betrifft, steht der nächste Gratis-Aktionstag, der „Welttag des Buches“ am 23. April, unmittelbar bevor. Zusätzlich gilt die angeführte Gebührenbefreiung in der Gratis-Aktionswoche „Österreich liest“ im Oktober natürlich auch für sie.

Und für alle 50+-Jährigen gibt es dazu noch eine gebührenbefreite „50+-Woche“ im Juni samt der „Literatur & Musik am Nachmittag“-Gratisveranstaltung für Junggebliebene im Trauungssaal des Standesamtes.

Für „Personen mit geringem Einkommen“ (Mindestsicherungs- bzw. Ausgleichszulagenempfänger/innen sowie beim AMS registrierte Arbeitsuchende) gibt es die Jahreskarte für Erwachsene zum ermäßigten Preis von € 24.

Im November entfällt die Einschreibgebühr für die Stadtbücherei Baden. | Foto: 2020psb/archiv
  • Im November entfällt die Einschreibgebühr für die Stadtbücherei Baden.
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Preisdifferenzen bei Gebühren der städtischen Bibliotheken

Die teuersten Leihbüchereien in Österreich: Gebührenvergleich legt große Preisdifferenzen bei städtischen Bibliotheken offen, dabei ist preiswerter Zugang für alle so wichtig
Bildungsexpertinnen und -experten haben die Stadtbibliotheken in 21 österreichischen Städten und ihre Gebühren ausgewertet

Büchereigebühren in Wels sind mehr als doppelt so teuer wie der Bundesschnitt (18,90 Euro).
Kinder erhalten in der Regel gebührenfreien Zugriff auf Bücher außer in Steyr, Baden, Leonding, Krems, Dornbirn, Bregenz und Klosterneuburg. Eine kostenlose Stadtbibliothek für alle gibt es nur in Wiener Neustadt und in Eisenstadt.

Die Bildungsexpertinnen und -experten von Preply haben einen großen Gebührenvergleich der öffentlichen Bibliotheken veröffentlicht. Grundlage bildet eine umfassende Auswertung der zumeist jährlich zu entrichtenden Nutzungsgebühren in den städtischen Bibliotheken in 21 großen Städten Österreichs (Stand: Februar 2024).

Öffentliche Bibliotheken leisten einen wichtigen Beitrag für die Bildungsförderung, kulturelle Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt. Viele Städte und Gemeinden fördern den Betrieb der kommunalen Büchereien daher aus ihrem Haushalt. So soll sichergestellt werden, dass alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen Zugang zum sinnvollen Engagement der Bibliotheken erhalten.

Hohe Nutzungsgebühren schaffen Zugangsbarrieren

Trotzdem ist eine Mitgliedschaft in einer öffentlichen Bücherei in den meisten Fällen mit einem Jahresentgelt verbunden. Dieses kann sehr unterschiedlich hoch ausfallen, wie ein Gebührenvergleich der städtischen Bibliotheken zeigt. Im Zentrum der Studie standen das Jahresentgelt im Regeltarif, im Tarif für Empfängerinnen und Empfänger von Mindestsicherheit (Ermäßigt) sowie der Tarif für Kinder. Die Studie soll die möglichen Auswirkungen der Gebühren auf den Zugang zur Bildung und die Gleichheit der Menschen untersuchen. 

Erkenntnisse und Kritik

Stadtbibliothek Wels mehr als doppelt so teuer wie der Landesschnitt

Mit einem Jahresentgelt von 45,40 Euro im Regeltarif ist keine andere Stadt für Bibliotheksnutzer so kostspielig wie Wels in Oberösterreich. Die bundesdurchschnittliche reguläre Gebühr im Jahr an öffentlichen Bibliotheken in Österreich beträgt 18,90 Euro. Die Bibliotheksnutzer in Wels zahlen demnach mehr als doppelt so viel für den freien Zugang zu Informationen wie der Durchschnitt des Landes. Besonders bitter: Die Stadtbücherei Wels verfügt über keinen Ermäßigungstarif für Bezieher von Sozialleistungen. Das heißt, auch sie müssen den teuren Regeltarif nutzen, wenn sie die Bibliothek nutzen wollen.

Mit hohen Mitgliedsgebühren schaffen Bibliotheken eine nicht unerhebliche Zugangsbarriere, die dem ursprünglichen Gedanken von öffentlichen Büchereien als Ort, in dem Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt Zugang zu Informationen und Wissen erhalten, widerspricht.

Teurer als im Landesschnitt ist der Bibliotheksausweis im Regeltarif auch in Baden (39 Euro), Leonding (36 Euro), St. Pölten (30 Euro), Wien (33,90 Euro), Dornbirn (29 Euro), Innsbruck (26,18 Euro), Bregenz (25 Euro) und Krems (24 Euro).

St. Pölten und Wien beweisen, dass es auch sozialer geht

Viele öffentliche Bibliotheken verfügen über soziale, ermäßigte Tarife für Empfänger:innen von Mindestsicherung und andere soziale Unterstützung. In St. Pölten, wo die reguläre Jahresgebühr 30 Euro beträgt, zahlen Bedürftige beispielsweise nur 15 Euro und in Wien sogar nur 10,20 Euro, obwohl der Bibliotheksausweis im Jahr eigentlich 33,90 kostet.

Zu den preisgünstigen und sozialen Stadtbibliotheken gehören auch die Einrichtungen in Klagenfurt und Villach. Anders als gewohnt entrichten Bibliotheksmitglieder hier eine einmalige und lebenslang gültige Gebühr in Höhe von zehn Euro. Eine Jahresgebühr gibt es in diesen Stadtbüchereien nicht.

Unterdurchschnittliche günstig ist die Bibliotheksmitgliedsschaft auch in Traun (18 Euro), Graz (15 Euro), Linz (15 Euro) und Feldkirch (12 Euro).

Wiener Neustadt und Eisenstadt mit kostenlosem Bibliotheksservice für alle

Zwei Städte fielen in der Untersuchung auf, weil sie ihren Bürgerinnen und Bürgern bei Anmeldung ein kostenloses Leihangebot machen. In der Wiener Neustadt und in Eisenstadt im Burgenland können Bibliotheksmitglieder alle Medien im Bestand kostenlos ausleihen.

Grundsätzlich ist ein kostenfreies Bibliotheksangebot nur zu begrüßen, denn Büchereien spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des lebenslangen Lernens und der intellektuellen Freiheit. Der freie Zugang ermöglicht es Menschen, ihr Wissen zu erweitern, ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihr kritisches Denken zu schärfen. Bibliotheken sollten außerdem Orte der Gleichheit sein, an denen Menschen unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status, ihrem Bildungshintergrund oder ihrer Herkunft unkomplizierten Zugang zu Wissen erhalten.

Kostenlose Bibliothek für Kinder – oft aber mit Ausnahmen

Kinder erhalten in der Regel einen kostenlosen Bibliotheksausweis und sind von der Jahresgebühr ausgenommen. Die Städte und Büchereien reagieren damit auf ihren besonderen Lernbedarf. Eine Ausnahme bilden die öffentlichen Büchereien in den Städten Steyr, Baden, Leonding, Krems, Dornbirn, Bregenz und Klosterneuburg. Sie sind die einzigen untersuchten städtischen Bibliotheken in Österreich, die für einen Kinder-Büchereiausweis eine Jahresgebühr verlangen.

Eltern zahlen im Jahr zwischen fünf und 24 Euro pro Kind, damit sie die Bibliothek nutzen können. Am höchsten ist die Gebühr für Schülerinnen und Schüler demnach in der Stadtbibliothek Baden in Niederösterreich (24 Euro). In Steyr kostet die Mitgliedschaft für Kinder 23,50 Euro, in Leonding 20 Euro und in Krems zwölf Euro.

Weniger als zehn Euro kostet der Bibliotheksausweis für Kinder in Dornbirn (9 Euro), Bregenz (7 Euro) und Klosterneuburg (5 Euro).

Allen Informationen zur Auswertung sowie einer ausführlichen Methodik mit allen verwendeten Quellen: preply.com/de/blog/bibliotheksgebuehren-im-vergleich-oesterreich

Natur entdecken: Mini-MINT-Workshop in der Stadtbücherei Baden am Donnerstag, 10. November um 15 Uhr. | Foto: 2022psb/zVg
  • Natur entdecken: Mini-MINT-Workshop in der Stadtbücherei Baden am Donnerstag, 10. November um 15 Uhr.
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