Wenig Anreiz durch Förderung
Förderungen von E-Mobilität finden in Baden fruchtbaren Boden, ob der Trend sich aber durchsetzt ist fraglich.
BEZIRK. Geht es nach den ehrgeizigen Plänen der Landesregierung, sollen bis 2020 etwa 50.000 E-Mobile auf Niederösterreichs Straßen düsen. Eine groß angelegte Strategie im Sinne der Umwelt und natürlich auch, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Bezirksblätter wollten wissen, wie weit sich dieses Vorhaben im Bezirk bereits durchzusetzen beginnt und stellten fest: Baden ist bereit für die E-Mobilität.
E-Car Sharing in Baden
So jedenfalls sieht es der Badener Stadtrat Herbert Först, Vorsitzender des Energie-Ausschusses Baden. "In Baden läuft ja bekanntlich seit Anfang April das E-Car Sharing-Projekt, an dem sich insgesamt 30 Personen beteiligen", erklärt Först. "Das Projekt ist über "e-Pendler in niederösterreich" gefördert und der Weltladen hat das Elektro-Auto geleast." Ziel von „e-pendler in niederösterreich“ ist es, Menschen durch finanzielle Förderungen zur Elektromobilität zu animieren.
Weiteres Projekt möglich
Das E-Car Sharing-Projekt sei laut Först vor allem deswegen so wichtig, da es neues Mobilitätsverhalten bringe und die Leute sich ein Auto teilen - und das ganz ohne CO2-Ausschuss. "Die Beteiligten sind alle sehr glücklich damit", so Först. Sollte sich das Projekt in Zukunft bewähren, sei zudem ein weiteres Projekt dieser Art geplant. "Dann werden wir ein zweites Fahrzeug mit der Landesförderung leasen, das Leasing übernimmt dann die Gemeinde", so Först. "Ich sehe es als politische Verpflichtung in der Stadt und in der Öffentlichkeit, mit E-Mobilität weiterhin Akzente zu setzen."
Zu wenig Förderung
Einen latenten Trend zur E-Mobilität ortet auch Werner Czaker, Geschäftsführer des Badener Autohaus Czaker. "Wir sind absolute Nutznießer des e-Pendlerprojekts, wir haben seit dessen Einführung 20 Elektrofahrzeug verkauft, was nicht wenig ist", so Czaker. Nach Ansicht des Autohändlers seien für den Privatkäufer die Förderungen von etwa 3.000 Euro, wie sie das Land zurzeit vorsieht, jedoch zu wenig um den Trend noch stärker voranzutreiben. "Die Preisklasse eines E-Autos liegt bei 25.000 bis 40.000 Euro also eher in der oberen Preisklasse, wobei der Durchschnittspreis bei 28.000 bis 30.000 Euro liegt", so Czaker. "Das heißt also, dass es sich bei 3.000 Euro um zehn Prozent des Preises handelt. Ich glaube, dass das zu wenig Anreiz ist, um sich ein Elektro-Auto zu kaufen."
Wenig Reichweite
Der große Vorteil des E-Autos sei, so Czaker, dass sich beim Elektro-Fahrzeug die Service-Kosten um rund 75 Prozent reduzieren. "Der Motor braucht kein Service, das einzige Verschleißteil sind die Bremsen", erklärt der Autohändler. Großer Nachteil sei hingegen, dass bislang das E-Tankstellennetz noch nicht genug ausgereift ist. "Auf Urlaub kann man mit dem Auto nicht fahren: Die Reichweite der Autos liegt bei etwa 180 bis 200 Kilometern und die vorhandenen Tankstellen sind noch zu wenig", so Czaker.
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