Wolfgang Muhsgers Traum vom Ochsengrill
KOTTINGBRUNN. "Eigentlich wollte ich vor 30 Jahren nur wissen, warum in Kroatien gegrillter Fisch anders schmeckt als bei uns - die Fischhaut so knackig, das Innere so weich", erinnert sich Wolfgang Muhsger. So begann seine Leidenschaft für das Grillen, die inzwischen schon große Ausmaße angenommen hat.
Griller im Eigenbau
Zum Beispiel die Form eines 300 Kilo schweren Holz/Kohle-Grillers aus Nirosta, der nach seinen eigenen Plänen von einem Spezialisten gebaut wurde. Auf ihm kann ein Spanferkel ebenso gegrillt werden wie Dutzende Ripperl und sieben Enten am Spieß gleichzeitig. Ein ausgeklügeltes Smoke-System sorgt dafür, dass Muhsgers Gegrilltes unverwechselbar saftig und knusprig schmeckt. "Damals in Kroatien hieß es, dass das Geheimnis eine längere Garzeit ist, und erst zum Schluss sorgt das scharfe Grillen für die knusprige Oberfläche. Wir haben das im learning by doing verfeinert." Rund 20 Spanferkerl haben Wolfgang Muhsger und seine Frau Martina seither gegrillt. "Wir füllen den Bauch mit Äpfel, Karotten, Petersilie, Erdäpfel. Das macht unsere Spanferkerl so saftig", erzählt das Paar. Zur Kochkunst gehört auch gute Handarbeit. Denn der Bauch muss nach der Befüllung wieder zugenäht werden. "Ich mache das mit einem feuerfesten Draht!", so Wolfgang. Martina schmunzelt: "Er hat chirurgische Qualitäten!"
Spanferkel beim Gasslfest
Das nächste Mal kann man das Muhsgersche Spanferkel am 29. Juli ab 16 Uhr beim Gasslfest in der Dr. Adolf Schärf-Gasse Ecke Dr. Bruno Kreisky-Straße verkosten. Veranstaltet wird es von der Gruppierung "Neues Kottingbrunn", einer Art politisches Gebilde. Dessen Obmann ist Wolfgang Muhsger. Sinn des Gasslfestes ist das "Rauskommen aus der Anonymität", ein Angebot für die vielen Zugezogenen - sagt Muhsger.
Der Traum vom Ochsen-Grill
Seine Grill-Karriere ist übrigens noch lange nicht zu Ende. "Wir würden gerne einmal einen Ochsen grillen. Dazu muss man eine sogenannte Ochsengrube ausheben, die mit Grillkohle befüllt wird, darüber dreht sich dann auf einem Gestell der 600 Kilo schwere Ochse, von dem in der Art eines Kebabs immer die äußere durchgegrillte Schicht in Portionen abgeschnitten wird. Warum wir das noch nicht gemacht haben? Weil man dafür rund 2000 Leute bräuchte, die den Ochsen auch essen wollen."
Zur Sache
Grillen boomt und ist längst zur hohen Kunst geworden. Einem Trend aus Amerika folgend werden inzwischen auch in Österreich Grill-Seminare und Grill-Wettbewerbe abgehalten, bei denen Grill-Meister gekürt werden.
Alle Fotos: privat
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