EU-Parlamentarierin Karin Kadenbach: "Lebensvielfalt war mir schon vor Conchita Wurst ein Thema"
Die SP-Politikerin machte sich bei einem Besuch in Baden für die Rechte der Frauen stark. Auch im Bezirk Baden gibt es noch einiges zu tun.
BEZIRK. „Das EU-Parlament hat die Kompetenz, gegen Diskriminierung, Menschenhandel und Ausbeutung anzukämpfen“, sagte EU-Parlamentarierin Karin Kadenbach während eines Besuches in Baden. Sie spielt auf vielfältige Probleme an, mit denen Frauen auch in Österreich und im Bezirk immer noch kämpfen: eine deutliche Lohnschere zwischen Männern und Frauen, Frauenhandel zum Zweck der Prostitution, Gewalt in der Familie oder Dumpinglöhne in der Zwangs-Teilzeit und Altersarmut. „Wir müssen unbedingt die Kinderbetreuung verbessern“, ergänzt Bezirksfrauenvorsitzende Elvira Schmidt. „Das EU-weite Barcelona-Ziel sagt, dass ein Drittel aller Kinder in Betreuungseinrichtungen untergebracht werden müssen – im Bezirk gibt es aber nur Plätze für ein Fünftel aller Kinder. Das bringt berufstätige Frauen in die Teilzeitfalle.“ Elvira Schmidt, selbst Direktorin der Neuen Mittelschule in Hirtenberg, spricht sich außerdem für eine Ganztagesschule mit "verschränktem Unterricht" aus. Will heißen: Es soll über den Tag verteilt Unterricht und Freizeit geben, das sei pädagogisch sinnvoller als die Trennung in Vormittagsunterricht und Nachmittagsbetreuung. Karin Kadenbach: „Noch vor Conchita Wurst war für mich als EU-Parlamentarierin ein Eintreten für Lebensvielfalt und Chancengleichheit ein Thema.“ Als Vorbild nennt sie die skandinavischen Länder.
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