Freiheitliche Kritik an muslimischem Waschraum

TRAISKIRCHEN (zedl). Geht es um das Thema Ausländer, insbesondere in der Nähe des Asylzentrums, gibt es oftmals hitzige Debatten. Stein des Anstoßes diesmal: Das geplante Bauvorhaben für einen Raum zur rituellen Leichenwäsche muslimischer Verstorbener in der Pfaffstättner Straße.
Laut einer FPÖ Presseaussendung vom 11. Jänner sei das Bauvorhaben von der Stadt schon bewilligt worden: „Es wird einfach über die Bürger hinwegbestimmt“, führt darin FP-Stadtrat Anton Lojowski aus. „Bei so einem sensiblen Thema hätte ich mir die Vorgangsweise der Verantwortlichen anders vorgestellt, zumindest eine Vorinformation für Anrainer und Gemeindebürger“, betont Lojowski.

Noch nichts ist fix
Die BEZIRKSBLÄTTER haben beim zuständigen Bauamt der Stadtgemeinde nachgefragt: Da ist noch gar nichts fix.
Bauamtsleiter Ing. Günter Preisinger: „Das ist ein schwebendes Verfahren, da liegt noch keine baubehördliche Bewilligung vor. Als Gutachter muss ich mich hier auf die bautechnischen Sachen beschränken und die Hygienevorschriften, die aber zum Teil schon im Projekt drinnen sind, prüfen.“ Dazu gehört zum Beispiel, ob beim geplanten Raum auch eine dementsprechende Reinigung nach der Leichenwäsche gewährleistet werden kann.

Anrainerdementi
„Es ist bereits jetzt eine starke Lärmbelästigung, insbesondere durch Autoverkehr und Verparkung der Straßen und Einfahrten beim Freitagsgebet und bei Festen gegeben“, so die FP-Kritik, und man erwarte verstärkten Lärm durch „das laute Beweinen der Toten“.
Die Anrainer des türkischen Kulturzentrums hätten schon diesbezüglich Bedenken geäußert.
Günter Preisinger dazu: „Ja, es liegt eine Sammelliste mit acht Unterschriften von Anrainern vor. Diese Einsprüche müssen aber noch geprüft werden.“ Das ganze Verfahren sei neu für die Stadt, es gäbe kaum Vergleichbares in Österreich.

Zur Sache:
Die rituelle Waschung des Leichnams eines Muslims ist laut Islam eine Vorschrift. Der Körper des Verstorbenen muss sofort rituell gereinigt werden, damit eine schnelle Bestattung vollzogen werden kann. Danach wird der Leichnam zum Friedhof gebracht.