Vom Eiskaffee zum Glühwein
Ich erinnere mich noch an einen Sommertag, als wir im Vöslauer Thermalbad beim Eiskaffee über die gerade aufgehobene Bundespräsidenten-Stichwahl vom 22. Mai diskutierten. Die Runde war sich uneins: Wem würde dieses Schlamassel nutzen? Ich meinte damals, dass viele mögliche Van der Bellen-Wähler diesmal nicht zur Wahl gegangen sein könnten, weil der "Professor" auch in den eigenen Reihen nicht ganz unumstritten war. Aber jetzt, wo es so knapp war - das schien mir Mobilisierungspotenzial zu haben. Eine Weile glaubte ich auch wirklich dran.
Dann kam das Kleber-Schlamassel, internationaler Spott und Hohn. Brexit und TTIP. Die Trump-Wahl, das allgemeine Entsetzen. Hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne. Es war ein wildes Jahr. Ich war nicht mehr sicher, wem unserer zwei Kandidaten dies alles nutzen oder schaden würde.
Am Vorabend zum Wahlsonntag saß ich beim Glühwein in einer Sportlerinnen-Runde und wir ließen das Jahr Revue passieren. Da brachte jemand einen neuen Aspekt ins Spiel: Einem eher seltsamen "Naturgesetz" zufolge schadet eine Neuwahl offenbar dem, der sie provoziert. Ich bestellte mir einen zweiten Glühwein und konnte ruhig schlafen. Manchmal ist es gut, wenn es einfache Hoffnungen oder Erklärungen gibt...
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