Abendlauf zur Cholerakapelle
Liebe LauffreundInnen,
der Frühling ist so gut wie da, höchste Zeit, sich in Bewegung zu setzen! Ich habe den milden Winter genutzt und zahlreiche Wege in der Umgebung von Baden "erforscht". Einige davon möchte ich euch vorstellen - natürlich sind
diese Wege auch ausgezeichnet zum Wandern und Walken geeignet - einfach etwas mehr Zeit einplanen ;-)
Die erste Route habe ich schon einmal beschrieben - allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen (siehe http://www.meinbezirk.at/baden/sport/fotolauf-durch-den-eiswald-d439465.html)
Diesmal ist das Wetter gut aber der zur Weihnachtszeit kurze Tag neigt sich bereits dem Ende zu, als ich mich auf den Weg mache. Was solls, besser spät als garnicht, Taschenlampe eingesteckt und Kira ist es eh egal wann wir laufen, die ist zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dabei ;-) Vom Parkplatz an der Helenenstraße beim Aquädukt geht es auf dem Radweg am Holzrechenplatz vorbei zum Hotel Sacher, dann über die Schwechat das Wegerl im Helenental entlang. Es ist garnicht so kalt wie man im Dezember vermuten würde, von Schnee ist weit und breit nichts zu sehen. Es riecht frisch und feucht neben der Schwechat und es ist herrlich, hier ganz locker und entspannt dahinzutraben. Bis zum Gasthof "Cholerakapelle" ist das Wegerl mit all seinen Varianten (entweder in Schlangenlinien ganz knapp an der Schwechat entlang, der Hauptweg oder am Hang des Badener Lindkogels entlang) eine beliebte Laufstrecke doch bei der Cholerakapelle verlasse ich die Standardroute. Es geht wieder über die Schwechat, dann hinter dem Gasthof steil bergauf zur eigentlichen Kapelle.
Zu meiner Überraschung ist die Kapelle offen und ich kann einen (seltenen) Blick in den ausgesprochen hübschen Innenraum werfen. Nach der Kapelle geht es zunächst weiter steil durch den Wald bergauf bis ich auf die Forststraße um den Kleespitz treffe. Da biege ich rechts ab und folge der Straße leicht bergauf und bergab Richtung Baden. Inzwischen ist es schon recht dunkel, hinter mir färben sich Himmel und Wolken stimmungsvoll orange - blau aber meine Augen haben sich gut an das Dämmerlicht gewöhnt, hier zügig dahinzulaufen ist kein Problem und macht großen Spaß. Schließlich windet sich die Forststraße wieder den Berg hinauf und ich folge nun dem Pfad zum Schwarzberg mit dem Badner Steig. Auch wenn es schon sehr dunkel ist - die Stimmung ist wunderschön, mystisch, märchenhaft. Die blätterlosen Bäume heben sich schwarz und knorrig gegen den dunkelblauen Himmel ab, Lacken wirken mit ihrer Spiegelung wie Tore in eine geheimnissvolle Unterwelt. Dann stehe ich auf den riesigen Felsblöcken am Badner Steig und genieße den Ausblick hinunter in´s Helenental. Autos sausen tief unter mir vorbei, mit eingeschalteten Scheinwerfern, gelbe Lichtkegel in einer langsam farblos werdenen Dämmerlandschaft. Aber ich muß weiter, der Abstieg hinunter in´s Helenental wartet noch auf uns und der ist nicht leicht - besonders wenn´s schon fast finster ist. Steil, schmal, rutschig taste ich mich bergab, kräftig "unterstützt" von Kira, die an der Leine zerrt und garnicht verstehen will, warum es auf einmal so langsam weitergeht. Keuchend (vom Bremsen ;-) komme ich bei der Keuzung Helenental - Siegenfeld wieder im Tal an. Ursprünglich wollte ich weiter über die Ruine Rauhenstein und den Kurpark nach Hause laufen, aber dafür ist es mir eindeutig zu spät. Ich wechsle über die Straße auf den Helenentalradweg, der ist auch bei Dunkelheit problemlos und nach der Bergab-Bremserei tut es richtig gut, ab hier bis in die Stadt hinein noch einmal richtig Gas zu geben - Kira sieht das auch so ;-)
Liebe Grüße und bis demnächst,
Hans
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