Pro & Contra zum Fall Novak "Joker" Djokovic:
Der "Joker" lässt auch im Bezirk keinen kalt

So wird Novak Djokovic von der ATP im Internet präsentiert. Er ist 34 Jahre alt, stammt aus Serbien, und ist die Nummer Eins des Welttennis. Heuer hätte er seinen zehnten Australian Open Titel erkämpfen können. Er wurde wegen der Coronaeinschränkungen des Landes verwiesen.
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  • So wird Novak Djokovic von der ATP im Internet präsentiert. Er ist 34 Jahre alt, stammt aus Serbien, und ist die Nummer Eins des Welttennis. Heuer hätte er seinen zehnten Australian Open Titel erkämpfen können. Er wurde wegen der Coronaeinschränkungen des Landes verwiesen.
  • hochgeladen von Gabriela Stockmann

BEZIRK BADEN. Eine Nein-Lawine bekam Redakteurin Gabi Stockmann auf ihre Facebook-Frage "Soll Novak Djokovic bei den Australian Open antreten dürfen?" Die Nummer 1 des Welttennis und der neunfache Australian Open-Sieger musste bis zuletzt um ein Antreten und die Titelverteidigung zittern. Grund: Unklarheiten über sein Einreisevisum und seinen Gesundheitsstatus. Djokovic bekennt sich als "nicht-geimpft", legte aber einen positiven PCR-Test vom Dezember vor. Bei der Einreiseerklärung soll er jedoch falsche Angaben gemacht haben. Schließlich bekam er die Einreisegenehmigung und durfte das Abschiebehotel, in dem er kaserniert war, verlassen. Die Medien auf der ganzen Welt berichteten und der Fall Djokovic spaltete die Tenniswelt, auch die heimische.

Der Tenor der Nein-Stimmen: Gleiches Recht für alle

Der wichtigste Tenor aller "Nein"-Stimmen (Es gab ungefähr 100 Antworten, davon waren 60 strikte Neins): Es müsse in Bezug auf die Pandemie-Regeln gleiches Recht für alle gelten und könne keine Ausnahmen für "Stars" geben. Manche mischten ein Bedauern in ihr Nein, wie etwa Hans Holdhaus vom Institut "Die Lebensqualitätssteigerer" in Bad Vöslau: "Djokovic ist ein grenzgenialer Tennisspieler, in dem Fall hat er aus meiner Sicht sich nichts Gutes getan. Schade, ich sage klar Nein - er darf nicht antreten." Noch schärfer schießt Peter Föller aus Bad Vöslau: "Gleiche Regeln für alle. Was gibt es da überhaupt zu diskutieren? Genau wegen dieser Inkonsequenz gibt es so viele Impfverweigerer, Querdenker etc." Johann Schreibeis aus Baden: "Klares Nein, schon aus Respekt für die Bevölkerung in Australien." Und Andrea Hohl aus Baden ergänzt: "Ich glaube nicht, dass das australische Publikum seinen Auftritt goutieren würde." Auch Harzberg-Schutzwirt Wolfgang Zamazal meint, dass "Djoko dabei nicht sympathisch rüberkommt, aber bei dem vielen Geld wird es ihm ja egal sein." Dem stimmt auch Kurt Ludikovsky aus Leobersdorf zu. Gabi Luksch von Gabis Naturkostladen in Kottingbrunn ist sich ebenso sicher: "Klares Nein. Gleiche Behandlung für alle, da kann Reichtum kein Argument sein." Dieter Reinfrank, Direktor der Sportmittelschule Traiskirchen: "Das wäre kontraproduktiv in dieser ohnehin schwierigen Situation der gesellschaftlichen Spaltung."

Rund 20 "abwägende" Stimmen

Dann gibt es aber auch vorsichtigere Stimmen, wie etwa die von Erika Adensamer aus Baden: "Wenn alles korrekt gelaufen ist, dann Ja - er darf antreten. Das Verschweigen der Infektion im Dezember und die gesamte nicht transparente Vorgangsweise hinterlassen halt einen schalen Nachgeschmack." Helmut Küblböck wiederum sieht in den zahlreichen Nein-Stimmen den manipulierbaren Charakter der Menschen und zitiert das bekannte Milgram-Experiment: "Drei Viertel der Durchschnittsbevölkerung können durch eine pseudowissenschaftliche Autorität dazu gebracht werden, in bedingungslosem Gehorsam einen ihnen völlig unbekannten, unschuldigen Menschen zu quälen." Wolfgang Faltusaus Kottingbrunn hält sich mit seinem Urteil zurück: "Wenn man die Umstände nicht kennt, kann man das nicht beurteilen."
Ein kurzer Disput entwickelte sich in der Sache auch zwischen Opernsänger Wolfgang Bankl aus Baden und dem Musiker Martin Först aus Baden. Wolfgang Bankl: "Hierzulande dürfte er sich nicht einmal um eine Karte im Theater anstellen geschweige denn einer Aufführung beiwohnen." Martin Först kontert: "Aber er dürfte in der Aufführung auftreten. Das sind unsere nicht ganz nachvollziehbaren Regeln, eine absurde Posse." Für Wolfgang Halbritter aus Bad Vöslau ist die Sache nichts als ein "blödes Kasperltheater der australischen Regierung". 
Ein Riesendilemma und eine sportliche Tragödie ortet Norbert Ciperle aus Traiskirchen: "Es verlieren alle Beteiligten. Die Einwanderungsbehörde eines Formalfehlers wegen. Der Spieler, offenbar falscher Angaben wegen. Im Extremfall droht eine Abschiebung plus mehrjähriger Einreisesperre. Das Turnier verliert seinen Top-Spieler. Spielt er aber, ist die pandemiegebeutelte Öffentlichkeit empört. Spielt er nicht, verliert auch noch der Sport."

Es gibt auch klare Unterstützung für den "Joker"

Ein paar Ja-Stimmen zum Djokovic-Antritt gibt es auch. So sagt etwa Ersan Palaz aus Bad Vöslau: "Er soll antreten, bei all den Sicherheitsvorkehrungen, die dort herrschen." Wilfried Scherzer: "Soll er doch antreten, wenn er kann. Das hysterische Impfgekreische sind wir schon gewohnt." Und Irene Praxmarer aus Bad Vöslau meint: "Natürlich soll er antreten. Seine Ausnahmeregelung zeigt die Scheinheiligkeit des Systems und seiner Befürworter auf. Für mich ist jeder, der offen gegen Impfpflicht auftritt, zu unterstützen." Aus Baden meldet sich auch noch die Chefin des Concept Store "Fünf!" in Baden, Andrea Vogl, zu Wort: "Ich bin Djokovic dankbar, dass er aufzeigt, wie vollkommen irre das ist." Wilfried Scherzer aus Neunkirchen bleibt gelassen: "Wer kann, der kann. Soll er doch machen, wenn er kann. Das hysterische Impfgeschreie sind wir eh schon gewohnt." Andrea Nemec aus Kottingbrunn stört vor allem, dass "die Welt immer enger wird durch Bestimmungen, die uns Politiker auferlegen. Gründe werden immer gefunden."

Die philosophischste Antwort 

Die philosophischste Antwort kommt jedoch von Leo Furtlehner aus Linz: "Wer will als Mensch einen Gott daran hindern, anzutreten?" Doch schließlich hat doch ein australisches Gericht die Entscheidung getroffen: Am Sonntag vor Turnierbeginn am 17. Jänner erhielt Djokovic seinen Ausreisebescheid, die Australian Open 2022 müssen ohne den neunfachen Titelverteidiger stattfinden.

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