Erkundungslauf Lindkogel Advanced Trail

Lausturm bei Bad Vöslau | Foto: Hans Stockinger
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Liebe LauffreundInnen,

kommenden Sonntag beginnt mit den Lindkogel-Trails (http://lindkogeltrail.at) die Traillauf-Saison. In den letzten beiden Jahren bin ich immer den "kleinen" Fun-Trail mit 10Km und 300 Höhenmetern gelaufen, war beide Male unter den Top-3 meiner Altersklasse und habe festgestellt: Ja, der macht wirklich Spaß! Für Anfänger eine Herausforderung, für Fortgeschrittene sicher nicht fad.

Heuer gibt es erstmals den "mittleren" Advanced-Trail. Mit 20,2Km und 900Hm ist er schon ein ganz anderes Kaliber als der Fun-Trail, passt aber ausgezeichnet in meinen Trainingsplan - also nichts wie angemeldet! Auch wenn ich Teile der Strecke von meinen Trainingsläufen her kenne wollte ich mir die ganze Strecke anschauen und habe mich voriges Wochenende aufgemacht, gemütlich die ganze Runde zu laufen. Der Wetterbericht war durchwachsen - regnerisch, windig also Regenjacke eingesteckt und los!

Start ist beim Kursalon Bad Vöslau. Von dort geht es relativ flach und ganz grob die Grenze zwischen Wald und Weingärten entlang, vorbei am Weingut Schloßberg und am Lausturm nach Sooß und über den Römerberg zur Ruine Rauheneck in Baden. Habe ich gesagt flach? Naja ... es gibt zwar keine großen Anstiege aber gemütlich dahintraben kann man vergessen. Immer wieder gibt es kleine Anstiege und Bergabstecken, Richtungs- und Belagwechsel, Single-Trails, Waldwege, Asphalt und dazu herrliche Ausblicke in's Wiener Becken! Zum Glück habe ich Zeit und kann es mir leisten, immer wieder stehenzubleiben, die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen. Ganz besonders weil das Wetter hält und eine wunderschöne Spätnachmittagssonne auf die Landschaft scheint.

Ab der Ruine Rauheneck wird die Sache dann ernster. Schon der Abstieg hinunter zur Weilburgstraße hat es in sich: Wurzeln und Felsstufen, etwas Geröll, manchmal recht steil und dazu wieder traumhafte Ausblicke auf die Eugen-Villa, das Helenental und die Ruine Rauhenstein - beim Rennen werde ich das nicht bewundern können, jetzt schon :-)

Kaum unten angekommen geht es auch schon wider bergauf - durch den Graben bei der Eugen-Villa den Hang des Badener Lindkogels hinauf, an der Abzweigung zur Königshöhle vorbei rauf zur Forststraße die zum Jägerhaus führt. Auf der Forststraße kann man ein paarmal durchatmen bevor es einen Waldweg steil runter zum Jägerhaus geht. Ab da folgt ein guter Kilometer Vollgas: Leicht bergab auf Schotter und Aspahlt, so richtig gut zum laufen lassen ... wenn da nicht der folgende heftige Anstieg zum Hasen-Bankerl am Vorderen Lindkogel wäre.

Erst führt mich das GPS in die Irre und quer durch den Wald einen steilen Abhang hinauf. Oben, wieder auf der Strecke, geht es bald sehr verwinkelt auf wunderschönen Single-Trails zuerst sanft und dann immer steiler bergauf ... und bergauf ... und bergauf ... die letzten paar hundert Meter schaffe ich es nicht mehr zu Laufen, muß gehen und komme keuchend zum Hasen-Bankerl. Was für ein nettes Plätzchen, das hätte ich nie und nimmer hier in der Einschicht im Wald erwartet! Holzbänke, Tisch und Sessel, ein Kreuz, ein "Notfallkasten" für Durstige, urgemütlich und einladend um Rast zu halten und die Beine auszuruhen. Schade daß man beim Rennen nichts davon hat ;-)

Wie auch immer, oben angekommen bedeutet ich muß wieder runter - und wie! Heißa, das ist eine Bergab-Strecke nach meinem Geschmack! Schmal, schwierig, teilweise ausgewaschen, kurvig und steil, Wurzeln und Steinstufen verlangen 100% Konzentration. Nicht viel denken! Augen und Beine direkt verbinden, Gehirn ausschalten und runter da, sich dem Spaß hingeben - Jippiiiieeeee! Schade daß ich das beim Rennen nicht auch so machen kann denn da muß ich meine Kräfte besser einteilen - unten in Sooß ist ja noch nicht das Ziel ;-)

Nach der wilden Jagd den Berg hinunter verpasse ich die Abzweigung Richtung Bad Vöslau und irre einige Zeit herum bis ich wieder auf der GPS-Strecke bin. Allmählich wird es dämmrig, meine zahlreichen Fotopausen und ein paar Irrwege haben mehr Zeit gekostet als geplant. Macht nichts, ich laufe öfters in der Nacht, damit habe ich kein Problem, also weiter, jetzt mal eine große Forststraße entlang, dann links ab steil einen Waldweg hinauf und ... was nun?

Vor mir sind Absperrbänder, rechts ein Sperrgebiet. Der Weg scheint in einen tief eingeschnittenen Hohlweg zu führen, aber der ist durch umgestürzte Bäume unpassierbar und abgesperrt. Ich laufe den Kaisersteinweg links Richtung Sooß ein Stück bergauf, vielleicht kann ich die unpassierbare Strecke irgendwie umgehen ... nein, das ist hoffnungslos, also wieder runter, vielleicht geht es auf der anderen Seite des Grabens besser ... nein, auch keine Chance. Ich habe keine Lust mich bei Dunkelheit mit der Stirnlampe durch das Unterholz zu quälen und beschließe, hier abzubrechen und auf die restlichen paar Kilometer zu verzichten. Also nochmal den Kaisersteinweg hinauf und dann hinunter zur Waldandacht. Fängt es jetzt etwa zu regnen an? Tatsächlich, Wind kommt auf und erste Tropfen fallen - gut daß ich die Regenjacke eingesteckt habe.

Während ich die Waldandachtsstraße - jetzt schon in fast völliger Dunkelheit - runterlaufe wird der Regen kräftiger, der Wind immer stärker. Sehr traurig bin ich nicht daß ich jetzt nicht irgendwo durch den Wald den Harzberg rauflaufen muß sondern gemütlich über die Florastraße zu meinem Auto traben kann - wohl wissend, daß ich mir beim Rennen für die letzten paar Kilometer noch genug Körner Kraft aufheben muß!

Soweit meine Erlebnisse beim Lindkogel-Testlauf, ich freue mich schon auf ein wirklich forderndes Rennen am 24.3.!

Liebe Grüße

Hans

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