Fotolauf zum Husarentempel

Der Husarentempel - diesmal ein zugiger Ort
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Liebe LauffreundInnen,

Ende Jänner und Anfang Februar schaute - nach langen kalten Wochen - der Vorfrühling kurz mal mit Temperaturen um die 10° einen Sprung vorbei. Grund genug für mich, endlich einmal ein schon länger geplantes Ziel anzusteuern: Den Husarentempel bei Hinterbrühl. Oft, wenn ich in der Früh mit dem Zug nach Wien fahre, leuchtet er knapp vor Mödling auf seinem Hügel in der Morgensonne und ebenso oft denk ich "Gerne würde ich jetzt da oben sitzen und die Aussicht genießen". Eigentlich ist er von Baden ja nur knapp 8Km entfernt - Luftlinie ;-) Wer aber die Gegend kennt - geradeaus geht da nix. Ordentlich rauf und runter, links und rechts ergibt das hin- und zurück deutlich über 20Km mit etwa 800 Höhenmetern, also schon einen ganz ordentlichen Trainingslauf.

Wie üblich begleitet mich Kira die wieder einmal außer sich ist vor Freude als sie merkt was ich vorhabe. Fotoapparat und etwas Proviant in den Rucksack, Hund an die Leine und - los! Durch den Kurpark rauf zum Rudolfshof haben wir die üblichen "Diskussionen" über´s Tempo - sie schnell, ich langsamer - also lasse ich mich ein wenig bergauf ziehen und oben passt unser Tempo dann schon zusammen. Blauer Himmel, Frühlingsduft in der Luft auch wenn stellenweise noch Schnee liegt - herrlich ist das den Weg in die Einöde runterzusausen. Dann gleich wieder bergauf, den Hohlweg durch´s Große Kiental Richtung Anninger. Hier wird´s schwieriger: Gatsch, tiefer Boden und recht steil bergauf - also Tempo zurücknehmen und den Wald genießen. Oben am Sattel, bei der Abzweigung zur Rudolf Proksch Hütte, wird es wieder flacher. Eine Zeit lang geht es ganz locker dahin, doch dann bedeckt nasser, schmelzender Schnee den Weg und wo kein Schnee liegt fließen kleine Bäche - es ist nicht leicht, hier /trotz Trail - Schuhen) trockenen Fußes weiterzukommen, mein Tempo sinkt und der Lauf wird eher zu einer Art Tempelhüpfen Stein - Stein - trockene Stelle - Mist, Schneematsch - Stein usw. ;-) Das letzte Stück rauf zur Wilhelmswarte am Anningergipfel ist nochmal schwieriger - tiefer nasser, rutschiger Schnee, teilweise recht steil - ich komme ordentlich in´s Schnaufen aber was soll´s, so zäht jeder Kilometer doppelt ;-)
Dafür entlohnt der Blick oben von der Warte aus auf das Muster der Felder und Weingärten, auf Straßen, Schneeflecken und Wasserflächen die im Gegenlicht der Sonne glänzen.

Aber genug geschaut, weiter geht´s wieder steil bergab durch Gatsch und bis zu 20cm tiefen nassen Schnee zur Forststraße und dann zum Anninger - Schutzhaus. Hier endet die mir bekannte Gegend, weiter war ich in dieser Richtung noch nie, also muß ich mich jetzt verstärkt um die Orientierung kümmern. Bis zum Gasthof "Krauste Linde" ist es noch leicht - eine fade "Waldautobahn" führt recht steil bergab direkt dort hin. Für MTB´s vielleich ganz lustig zum ordentlich Tempo machen, zum Laufen aber nicht so toll. Danach heißt es aufpassen daß ich die Abzweigung zum Brenntenberg und zum Husarentempel nicht verpasse. Ah, da ist ja schon eine große Wegkreuzung mit sehr vielen Wegweisern - zum Husarentempel scheint es da links den schönen Waldweg hinauf zu gehen. Idyllisch und steinig führt der nach Norden aber nach wenigen hundert Metern kommen mir Bedenken - das kann doch nicht stimmen!?! Da geht´s plötzlich steil bergab wo es doch eigentlich ziemlich flach dahingehen sollte und die Richtung stimmt auch nicht - ich sollte doch Richtung Westen laufen! Verflixt, ich hab wohl den falschen Weg erwischt. Also wieder zurück zur Waldkreuzung und - auch wenn´s feig ist - die Karte gezückt und nachgeschaut. Richtig, ich muß die Forststraße nehmen, nicht den Waldweg. Auch gut, locker traben wir dahin, ich lasse die Gedanken fliegen und Kira genießt die Gerüche und Fährten am Weg bis mich ein hübscher Rastplatz und ein Schild "Matterhörndl" ablenken. Was ist denn das? Matterhörndl? Davon habe ich noch nie gehört ... aber durch die laublosen Bäume kann ich die Silhouette einer interessanten Felsformation erkennen. Um mir sowas anzuschauen, dafür hab ich immer Zeit, also nichts wie hin! Wau, ein beeindruckender Kletterfelsen mit einem Loch drin zum durchkraxeln! Herrlich für Kinder und Jugendliche zum Üben aber möglicherweise angstschweißtreibend für manche Eltern ;-) Klar daß wir auch durchkraxeln, den Felsen umrunden und genau studieren. Nur auf´s Raufklettern verzichte ich - ich hab zwar meine Eltern nicht mit aber Kira mag´s nicht wenn ich wo raufklettere wo sie nicht hinkann ;-)

Weiter geht es flach die Forststraße dahin, nach einem 3/4Km dann die Abzweigung rechts zum Husarentempel. Dann noch gut 200m etwas bergauf und voilà - geschafft! Umgeben von mächtigen Föhren thront der Husarentempel auf seinem Felsfundament. Die Aussicht ist wie erwartet beeindruckend, im Südosten verschwimmt der Himmel mit dem Leithagebirge, im Nordosten und Norden breitet sich Wien imposant aus, sogar die Türme des AKH sind klar zu erkennen. Gemütlich ist es allerdings nicht - recht windig und kühl, also nur schnell ein paar Fotos gemacht und dann weiter. Halt - eine kleine Runde um den Tempel mach ich schon noch um mir alles ganz genau anzuschauen. Nanu, was liegt denn da? Wie hübsch, da scheint ein Peter diesen Platz sehr zu mögen, eine Gratulation zum 200. Geburtstag in einem schönen Bilderrahmen liegt da, schon etwas verwittert und verwaschen, zwischen den Steinen.

Aber jetzt endlich weiter! Ich will nicht denselben Weg zurück nehmen den wir gekommen sind also geht’s Richtung Osten steil bergab über Felsstufen, einen richtigen kleinen Steig hinunter bis ich auf einen Wanderweg treffe und da voller Schwung gleich links weiter. Aber nach 100m kommen mir Bedenken - moment mal, sooooo weit sollte es nicht bergab gehen! Da stimmt was nicht ... bin offensichtlich schon wieder falsch abgebogen ;-) Also bergauf zurück und den Wanderweg in die andere Richtung weitergelaufen - jawohl, jetzt stimmt´s wieder. Beim Matterhörndl treffe ich auf die Forststraße die ich gekommen bin. Noch immer recht locker traben wir zurück zur großen Wegkreuzung und weiter zum Gasthof "Krauste Linde". Am Hinweg hab ich ihn kaum beachtet, aber jetzt sehe ich daß er erstens leider geschlossen hat, zweitens recht hübsch und gemütlich ausschaut und drittens obwohl Weinachten schon länger vorbei ist daneben eine lebensgroße Krippe mit Maria, Josef und dem Ochsen steht :-)

Hier beginnt wieder der Anstieg zum Anninger - Schutzhaus, gut 150Hm bergauf - das Tempo sinkt, der Puls steigt, aber alles im grünen Bereich. Den Anningergipfel spare ich mir am Rückweg, stattdessen halte ich mich auf der Waldstraße westlich davon die sanft bergauf und bergab dahinführt und angenehm zu laufen ist - mache ein leichtes Intervalltraining: Bergab immer etwas mehr Tempo, bergauf dann ausrollen lassen, dann dasselbe wieder von vorne. Dazwischen den Blick schweifen lassen - herrlich, so könnte es (fast ;-) ewig dahingehen. Zwischendurch weckt ein gelber Fleck am Wegesrand mein Interesse - tatsächlich, im Dreck blüht die erste Primel! Und das am 1. Februar, auf fast 600m Höhe! Runter in die Einöde und dann wieder Rauf in den Kurpark merke ich schon ganz ordenlich die Kilometer, die Beine werden schwer, ich freue mich auf daheim. Kira zieht auch nicht mehr an der Leine sondern trabt ganz brav neben mir - hat aber immer noch genug Energie, um an einem umgestürzten Baum herumzugraben ;-) Nach gut 3 Stunden haben wir´s geschafft - nicht besonders schnell, aber mit Schnüffel-, Pinkel- und Fotopausen, ein paar Erforschungs- und Irrläufen garnicht so schlecht. Um´s Tempo ging es auch nicht, das wichtigste war daß wir überhaupt gelaufen sind und Spaß dabei hatten :-)

Bis zum nächsten Mal,

LG Hans

Wo: Husarentempel, 2371 Hinterbrühl auf Karte anzeigen

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