Natur im Garten
Bad Vöslau setzt auf neues Infrarot Gerät für die Unkrautbekämpfung

- Auf dem Foto (von links nach rechts): Ing. Gerald Burger, BGM DI Christoph Prinz, Kurt Nemecek und Hubert Worscha
- Foto: Kußnow
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Seit einem Monat sind drei neue Helfer auf dem Vöslauer Bauhof im Einsatz: Ein neues Infrarot-Geräte-Trio sorgt nun für die ökologische Unkrautbekämpfung auf den Friedhöfen.
BAD VÖSLAU. "Als 'Natur im Garten'-Gemeinde sind wir laufend auf der Suche nach ökologischen Mitteln und Wegen zur Unkrautbekämpfung“, erläutert Bürgermeister Christoph Prinz die Beweggründe für den Ankauf. Bad Vöslau erhält seit Jahren den „Goldenen Igel“. Diese Auszeichnung bedingt, dass unter anderem auf Pestizide verzichtet wird. Dennoch müssen gerade Liegenschaften wie die Friedhöfe ein gepflegtes Erscheinungsbild vorweisen. Das Zupfen von Hand ist zeitintensiv und der Erfolg oft nicht von langer Dauer, da das Beikraut rasch wieder kommt.
Umweltfreundliche Unkrautvernichtung
Die Infrarot-Technik vernichtet Unkraut umweltfreundlich, giftfrei, geräuschlos und ohne offene Flamme. Die Keramik-Brennelemente erzeugen eine Hitzetemperatur von ca. 950°C. Diese intensive Infrarot-Strahlung trifft gezielt auf Unkraut und Flugsamen, bringt deren Eiweißzellen zum Platzen und leitet so umgehend den Verwelkungsprozess ein. „Unmittelbar nach der Infrarotbestrahlung verfärbt sich die Pflanze dunkelgrün, wirkt wie vertrocknet. Tags darauf ist sie verwelkt“, erklärt Kurt Nemecek von der Stadtgärtnerei den Prozess.
Anders als beim Jäten oder beim Chemieeinsatz zerstört die Strahlung gleichzeitig auch die angetriebenen Flugsamen. Da die Infrarotstrahlung nicht mehr als 1–2 mm in den Boden eindringen kann, erfolgt auch keinerlei Beeinträchtigung der Mikrolebewesen in der Erdoberschicht. Auch benachbarte Nutz- und Zierpflanzen bleiben unbeschädigt.
Der Vorteile – im Unterschied zum sogenannten Abflammen (Bekämpfung mit Feuer) – liegen auf der Hand: Der Gas- und somit Emissionsverbrauch ist weitaus geringerer, die Kosten in der Handhabung fallen kleiner aus, die Nutzung ist sicherer und Nützlinge werden geschützt.
„Der Friedhof ist seit 2019 ein „Natur im Garten“-Vorzeigeprojekt“, so Bürgermeister Prinz, „Daher möchten wir mit Umweltbewusstsein, neuen Geräten und moderner Technik ein Zeichen setzen“.
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