Im Business Brunch: Event-Manager Oliver Pusswald
BEZIRKSBLÄTTER: Wirtschaftskrise, hohe Arbeitslosigkeit - wie wirkt sich das auf Großveranstaltungen im Raum Baden aus?
OLIVER PUSSWALD: Die Sponsoren brechen weg. Da sparen die Firmen offenbar als Erstes, und es bedarf eines großen Einsatzes der Veranstalter, neue Sponsoren zu überzeugen. Ohne Sponsoren aber kein Großevent, das ist auch klar.
Kommen die Gäste nach wie vor?
Gerade heuer im Fasching im Raum Baden haben viele Veranstalter über weniger Gäste geklagt. Wer früher auf drei Bälle im Jänner gegangen ist, geht heute vielleicht auf einen. Und in Bezug auf Baden muss man auch sagen, dass sich die Lokalstruktur in den letzten zwei Jahren zum Glück klar verbessert hat. Das heißt, wer fortgehen will, ist gar nicht mehr auf Veranstaltungen angewiesen.
Teure Eintritte - ein Thema?
Nicht wirklich, das Preis/Leistungsverhältnis muss passen. Aber man merkt, dass die Leute weniger Geld im Börsl haben.
Du bist ja schon 20 Jahre im Geschäft. Was kann man von den Bedürfnissen her beobachten, ändern sich die?
Einerseits hast du es als Veranstalter heute in der Fülle des Angebots ungleich schwerer, die Leute zu erreichen. Und zum anderen erwarten die Gäste, wenn sie kommen, natürlich ein perfektes Angebot - tolle Stars, tolle Technik. Vor 20 Jahren haben irgendwo sechs Scheinwerfer geblinkt und alle waren happy. Heute geht nichts ohne perfektes Licht- und Soundsystem.
Wie lange wird an Großevents, wie z. B. Cinderella tanzt, im Hintergrund gearbeitet?
Die Arbeit hört nie auf. Schon ein Jahr vorher wird der Termin fixiert, die heiße Phase beginnt dann drei bis vier Monate vorher, unter anderem mit der Sponsorensuche. Man kann 600 Stunden pro Veranstaltung rechnen.
Du feierst bei deinen eigenen Events auch oft mit ...?
Inzwischen habe ich auch Mitarbeiter, die mir am Veranstaltungsabend Arbeit abnehmen. Sonst würde ich ja verrückt werden. Aber das Feiern ermöglicht mir persönliche Glücksmomente, und dafür lohnt dann auch die ganze Arbeit.
Wann war ein Glücksmoment?
Bei Cinderella tanzt, im Jänner. Die Band war fertig, ich ging auf die Bühne, um zu moderieren. Und das Publikum wollte jede Menge Zugaben. Da spürte ich, ich hatte die Leute mit dem Angebot erreicht. Das war toll. Und der Heiratsantrag vor ein paar Jahren auf der Bühne im Festsaal - das war Gänsehautfeeling pur! Unbeschreiblich.
Was muss ein guter Eventmanager können?
Er muss multitaskingfähig sein, intensiv und auch zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten, und er muss gerne mit Menschen kommunizieren. Und er muss einen verständnisvollen Partner oder Partnerin haben.
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